Die
Ausrichtung und Praxis einer
Weltanschauungsgruppe
kann natürlich auch Konsequenzen für die Kinder ihrer
Mitglieder
haben. Oftmals wird bereits in einem frühen Kindesalter versucht,
das Kind in die gewünschte Richtung zu beeinflussen, woraus sehr
bald
ein problematischer Realitätsbezug, aufgrund eines vorbestimmten
Wertedenkens
resultieren kann. Gefördert wird diese Entwicklung insbesondere
dann,
wenn die entsprechende Gruppierung auch eigene "Schulen"
unterhält.
Scientologen lehren nach den Methoden des Scientology Gründers Ron
Hubbard und haben natürlich zum Ziel, dass schon kleine Kinder von
Scientology-treuen Lehrern mit Hubbard-Technologie und Dianetik erzogen
werden.
Allerdings
wie
viele
schulpflichtige
Kinder
und
Jugendliche
aus
Österreich,
Deutschland
und
der
Schweiz
sich
derzeit
in einer von
Scientology beeinflussten Schul- und Erziehungseinrichtung im Ausland
befinden, ist nicht bekannt.
1991
veröffentlichte der derzeitige
Scientology-Chef
"Captain" David Miscavige Richtlinien für die neunziger Jahre, in
denen Kinder und Jugendliche als besondere Zielgruppe betrachtet und
Scientologen
weltweit zur Verbreitung der Hubbardschen Lehren in Kindergärten
und
Schulen aufgefordert werden.
zitiert nach: El Awadalla "Heimliches Wissen Unheimliche Macht" Seite 155 Quelle: "Scientology Irrgarten der Illusionen"; Sonderdruck für die Landeszentrale für politische Bildung und die Behörde für Inneres der Freien und Hansestadt Hamburg; München 1994, S 23
Cadet OrgsDiese "Schulen" sind eigens
für die Kinder und Jugendlichen
der Sea Org
eingerichtet um sie im Hinblick auf künftige Führungsaufgaben
innerhalb der Sea Org vorzubereiten. Sie gelten als "Kaderschmieden"
und der Drill dort soll besonders hart sein.
Applied
Scholastics International – ApS
|
Im Ideologiekonstrukt der
Scientology Organisation sind auch Kinder
Kunden
und werden daher von klein auf in das Denksystem des Psychosystem
Scientology
integriert. Scientologisch orientierte Eltern und deren Kinder und
Jugendliche,
die in und mit Scientology leben werden von der Doktrin beeinflusst und
geprägt. Halten sich die Eltern an das vorgegebene Erziehungsideal
von Scientology dann wachsen die Kinder im geschlossenen ideologischen
System der Scientology-Organisation auf. Das Aufwachsen mit der
Ideologie
soll dadurch gewährleistet werden, dass die Kinder in
organisationseigenen "Kindergärten"
und
"Schulen" betreut und unterrichtet
werden. Damit ist aber nicht die jeweilige landesübliche
Ausbildung
gemeint, sondern eher das "Studium" durchsetzt mit
Scientology-Komponenten,
welches von keiner staatlichen oder kommunalen Stelle gefördert
wird,
da die Scientology-Ideologie nicht Teil von staatlichen Lehrplänen
ist, es sei denn als abschreckendes Beispiel im Rahmen der
Sektenaufklärung.
Diese "Schulen" werden durch die Scientology-Unterorganisation Applied Scholastics organisiert. Diese hat ihren Hauptsitz in Los Angeles und Zweigorganisationen in Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Holland, Japan, Kanada, Kasachstan, Mexiko, Neuseeland, Österreich, Russland, Südafrika, Schweden, Taiwan, Tschechien, der Ukraine und in Ungarn. →About Scientology Schools |
![]() |
Delphi Academy
in Los Angeles Delphi School in der Nähe von Portland in Oregon Ability Plus School in Südkalifornien Clearwater Academy International in Florida Amager International School in Kopenhagen Greenfields School in East Sussex und in London Institut Aubert in Vincennes in Frankreich |
Laut einer Liste für Applied
Scholastics
Europe waren für Österreich zwei Schulen
angeführt,
die als "Schools Affiliated with Applied Scholastics" gelten und zwar:
|
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In Österreich nutzt Scientology das Schulpflichtgesetz § 11 Abs. 2 (Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht durch häuslichen Unterricht) als Hintertür zur "Unterrichtung" von Kindern für den "häuslichen Unterricht". Der "häusliche Unterricht" ist in Österreich ein "sehr altes, verbrieftes Recht" der Bürger, welcher Unterricht in schulähnlicher Form zur Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht durch Teilnahme an einem gleichwertigen Unterricht oder dem Besuch von Privatschulen ohne Öffentlichkeitsrecht, ermöglicht. (umfassende Informationen zu den österreichischen Schulgesetzen siehe auch Schulrecht)
Am Ende des jeweiligen Schuljahres hat der Schüler den Nachweis über den Lernerfolg und das Klassenziel des vorgegebenen Unterrichtsstoffes von staatlichen Schulen zu erbringen. Das geschieht in der Form einer staatlichen Externistenprüfung vor einer Kommission in einer öffentlichen Schule, hier hat der Stadtschulrat für Wien mehrere Prüfungsschulen (Prüfungskommissionen) eingerichtet, die frei gewählt werden können.
Im Wiener Kreativ
College Verein zur Förderung
und
zum Schutz
von Kindern wird die Möglichkeit des "häuslichen
Unterrichts" dazu benutzt, um Kinder in einem nicht als Schule
zugelassenen
Rahmen zu unterrichten. Das Kreativ College ist eine private
Schule
ohne Öffentlichkeitsrecht. (vor dem Gesetz hat es den Status des
häuslichen
Unterrichts) Es werden ca. 40 Kinder für die monatliche
"Schulgebühr"
von etwa € 440,-- (ca. ATS 6.000,--) pro Kind von hierfür
nicht immer qualifizierten Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet.
Hauptsächliche Qualifikation
der
"Lehrpersonen" an diesem Kreativ College ist offenbar
die
Zugehörigkeit zur Scientology-Organisation.
zitiert nach: El Awadalla "Heimliches
Wissen
Unheimliche
Macht" Seite 155Der Dachverband der österreichischen Privatschulen distanzierte sich bereits vom Wiener Kreativ College, und der Dachverband der Privatkindergärten, wo die Knirpse Mitglied sind, denkt derzeit über eine Trennung nach. |
|
![]() |
"In einem
scientologischen Kindergarten können
Kinder
nach
Aussage einer Sprecherin schon "sehr früh", bevor sie sprechen
können,
"einfache Hilfen" erfahren. Dieses im Zusammenhang mit Scientology
beweist,
dass die Kinder von Anfang an eine andere Sprache, andere Wortinhalte
lernen
als die allermeisten anderen Kinder. Die Möglichkeit, sich mit
anderen
Kinder zu verständigen, zu spielen, zu reden wird dadurch
verhindert.
Die Kinder wachsen in einer künstlichen Welt auf und haben in
diesem
Alter keine Chance, sich zu wehren."
Quelle: Gespräch in "Klassik Radio" am
24.07.1992
Bezugnahme auf den Kindergarten "HAPPY KIDS" in der Finkenau in Hamburg. |
Bundesverwaltungsgericht
Urteil
vom
19.2.92
–
BVerwG
6
C
5.91 – Privatschule mit
Hubbard-Konzept
abgelehnt.
"In Hoisdorf
bei
Hamburg plante die Psycho-Organisation 1990, ein
eigenes
Internat zu errichten. Auf bereits gekauftem Grund sollte wohl
"Kinder-Dianetik"
in grossem Stil betrieben werden. Als die Absichten und die
Hintermänner
bekannt wurden, gründeten besorgte Eltern und Anwohner eine
Bürgerinitiative.
Sie erzeugten soviel öffentlichen Wirbel, dass sich die
Scientologen
wieder zurückzogen. In Stuttgart konnten engagierte Bürger
1993
verhindern, dass ein scientologischer Kindergarten eingerichtet
wurde."
Quelle: Liane von Billerbeck – Frank
Nordhausen "Der
Sektenkonzern – Scientology auf dem Vormarsch"
Seite 123 |
"....Neue Nahrung
bekam die Veranstaltung durch die
Schliessung
einer Kinderkrippe, die Scientology ohne Genehmigung in der
Brennerstrasse
unterhalten hat. In der Krippe sollen, so die Hamburger
Sektenbeauftragte
Ursula Caberta in einem Interview, verheerende hygienische
Verhältnisse
geherrscht haben – von verdreckten Kinderbettchen bis zu Katzendreck
auf
dem Teppich. Nur ein überforderter Betreuer kümmerte sich um
Kleinkinder, deren Augen teilweise vom Schmutz vereitert waren. Ein
weiterer
Sekten-Kindergarten namens "Happy Kids" an der Finkenau steht unter
Beobachtung
und wurde vom Amt für Jugend verwarnt."
zitiert aus einem Artikel der Hamburger
Morgenpost vom 4.12.1996 |
"Die
Stadt München
hat eine Kindertagesstätte wegen Hinweisen auf Verbindungen zu
Scientology geschlossen. Die Stadt sei der Überzeugung, dass das
Wohl
der dort betreuten Kinder gefährdet sei, teilte das Presseamt am
Montag
mit. Der Trägerverein Kinderhäusl müsse seine
Einrichtung unverzüglich
schliessen...... Die Einrichtung sei nach den Prinzipien von
Scientology
geführt worden, und dies widerspreche dem Kindeswohl, sagte eine
Sprecherin des Schulreferates....
auszugsweise zitiert aus einem Focus
Artikel
vom
25.02.2008 Das Menschenbild von Scientology passe nicht mit den gesetzlich vorgegebenen Grundsätzen für eine Erziehungseinrichtung zusammen. Das Kind werde nicht zur Selbstständigkeit erzogen. "Das ist das Bild von einem Kind, das zu bevormunden, zu indoktrinieren und zu manipulieren ist", sagte die Sprecherin."Die Lehren von Ron Hubbard widersprechen auch den Zielen des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes und des bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes", hiess es weiter." |
→Der
Bayerische
Bildungs-
und
Erziehungsplan
für
Kinder
in
Tageseinrichtungen
bis
zur
Einschulung (pdf)
→Stadt
München
schliesst
Scientology-Kindergarten
ZIEL legt seinem "Lernsystem" eine Binsenweisheit zu Grunde, man sollte niemals Worte verwenden, dessen Inhalte man nicht versteht. ZIEL unterstellt jedoch – ohne den geringsten Versuch eines Beweises – dass die Schule bei der Erklärung unbekannter Worte versagt. ZIEL meint, die Ursache für alle Schulschwierigkeiten wie schlechte Noten, Schulversagen, Unlust und Langeweile liegen darin, dass Schüler Worte nicht verstanden haben.
In den ZIEL-Kursen werden 8-Jährige als "Studenten" und der Lernvorgang als "studieren" bezeichnet. Dies ist keine schlechte Übersetzung, sondern der erste Schritt in die Scientology-eigene Sprache und zur Indoktrination mit der Lehrmeinung der Scientology. Schon kleine Kinder sollen von Scientology-treuen Lehrern mit den "Unterrichtsmethoden" des "grossen Denkers" L.Ron Hubbard vertraut gemacht werden.
Sektenexperten warnen in letzter
Zeit in Deutschland
bundesweit
häufig vor Scientology-Angeboten für Kinder und Jugendliche.
Vor allem mit Antidrogenkampagnen und Nachhilfeangeboten will die
Scientology Organisation Schüler erreichen. Im Rahmen dessen seien
Missionierungsversuche
der Scientologen zu befürchten. Der ideologische
Hintergrund ist nicht ohne weiteres zu erkennen und wird häufig
verschwiegen.
→Scientology
erweitert
„Lernhilfe"-Angebote
→Reihe
„Kinder
und
Jugendliche
in
Scientology"
-
Teil
2:
Nachhilfeangebote
→Reihe
„Kinder
und
Jugendliche
in
Scientology";
Teil
3:
Scientology-Schulen
→Scientology:
Nachhilfe
mit
Ideologie
→Scientology
nutzt
lernschwache
Kinder
aus
→Das
Nachhilfeangebot
der
Scientologen – Ein Artikel der Sekteninfo NRW
(Nordrhein Westfahlen BRD)
→Checkliste
–
Nachhilfe
Scientology
in
Nachhilfeinstituten
Woran
kann
man
unseriöse
Anbieter
erkennen? (pdf)
→Der
deutsche
Philologenverband
warnt
erneut
vor
der
Nachilfe
von
Scientology
→Dr.
Günther Beckstein in einem Interview mit Welt online: Scientology
unterwandert
die
Hausaufgabenhilfe
Zur "Qualität" dieser Technologie ist am besten der Hinweis angebracht, dass L. Ron Hubbard wegen mangelhafter Leistung die Universität verlassen musste (und sich jahrelang mit einem Doktortitel einer Briefkastenuniversität brüstete), und sein Nachfolger und derzeitige Nr. 1 (Stand: Juni 2002) David Miscavige nicht einmal die High School beendete.
|
Es geht laut L. Ron Hubbard im wesentlichen nur um drei Dinge: "Abwesenheit von Masse", "Ein zu steiler Gradient" und "Das missverstandene Wort."Abwesenheit von "Masse"Scientology behauptet
wenn dem Studenten zu den Begriffen, die er
studieren
soll die entsprechenden Bilder fehlen würden, führe das dazu,
dass sich der Student beginnt in gewisser Weise "verbogen", "benommen",
"irgendwie tot", "gelangweilt" oder "gereizt" zu fühlen. Das
könne
gar damit enden, dass sein Gesicht sich "zerdrückt" anfühle,
er Kopfschmerzen bekomme und ein "komisches Gefühl" im Magen habe.
Die Abhilfe für dieses "Studierhindernis" ist laut Hubbard
einfach:
man stelle dem Studenten den Gegenstand oder einen angemessenen Ersatz
für das fehlende Bild zur Verfügung und der Student soll nun
als Abschluss den verstandenen Begriff mit Knetmasse
formen.
|
|
![]() |
In diesem Fall behauptet
Scientology, der Student hat
mit
einem Fachgebiet
oder mit einem Teil dessen zu studieren begonnen, welches er noch nicht
verstehen würde, da er das vorher zu lernende noch nicht
abgeschlossen
bzw. verstanden hätte. Das wiederum führe beim Studenten eine
Art "völlige Verwirrung" und eine Reihe anderer physiologischer
Reaktionen
als Folge dieses Hindernisses hervorrufen, wie z.B. einen "taumeligen
Zustand".
Der Student hatte das Frühere noch nicht völlig verstanden,
und
das neu Gelernte bringe ihn jetzt restlos durcheinander. Die Empfehlung von L. Ron Hubbard zur Behebung dieses Studierhindernisses ist die, mit dem Studenten zu der Aktion zurückzugehen, die er noch verstanden hatte, bevor er völlig "verwirrt" wurde. |
L. Ron Hubbard hat
"entdeckt", dass das Studium eines
Textes
und einer
Kommunikation im Allgemeinen daran scheitert, wenn man ein Wort nicht
verstanden
hat. Dies führe zu Missverständnissen, eindeutigen
"Gefühlen
der Leere", nervöser Hysterie, Aggressionen und kurz darauf
möglicherweise
sogar zu Krieg. Hubbard meinte auch "erkannt" zu haben, dass Dummheit
von
"missverstandenen Worten" herrühre.
Um diesen Umstand
vorzubeugen, hat man bei Scientology hat man daraus
ein
ganzes "Wortklärungs"-Kurssystem
gemacht, welches das Zentrum der Hubbardschen Studiertechnologie
darstellt.
Jemand ist nicht in der Lage, einen Zusammenhang zu verstehen, weil er
ein unverstandenes Wort "übergeht". Hubbard rät in diesem
Fall,
dieses Wort nachzuschlagen, bis man es versteht.
|
![]() |
"Achten Sie beim
Studium der Dianetik und
Scientology
sehr, sehr
sorgfältig darauf, dass Sie Sie niemals über ein Wort
hinweggehen,
das Sie nicht vollständig verstehen. Der einzige Grund warum
jemand
ein Studium aufgibt, verwirrt oder lernunfähig wird, liegt darin,
dass er über ein nichtverstandenes Wort hinweggegangen
ist.
L. Ron Hubbard, Kinderdianetik, "Wichtiger
Hinweis" Seite
VIII (Ausgabe 1983)Wenn der Stoff verwirrend wird oder Sie ihn anscheinend nicht begreifen können, wird es kurz davor ein Wort geben, das Sie nicht verstanden haben. Gehen Sie nicht weiter, sondern gehen Sie VOR den Punkt zurück, wo Sie in Schwierigkeiten gerieten, finden Sie das missverstandene Wort und sehen Sie zu, dass Sie seine Definition bekommen." |
Die Methode des "Wortklärens" wird auch bei Kindern angewandt. Wörterbücher mit Scientology-spezifischen Fachbegriffen müssen bei diesem Wortklärungsvorgang zur Hand genommen und auswendig gelernt werden. Durch diese Methode gelingt es Scientology, die eigene Ideologie zu transportieren und sie den Menschen einzupflanzen; für die betroffenen Kinder bedeutet dies eine mehr oder weniger starke ideologische Vereinnahmung ihrer Person und ihrer Persönlichkeit. Dahinter steckt ein Teil des Scientology-Systems: nicht selbermachen, ausprobieren oder hinterfragen, sondern nachschlagen. | |
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"Wird ein Zusammenhang
nicht verstanden und sucht
man ein
Gespräch
zur Erklärung oder Verständigung, so fragt der Kursleiter
kurz
und bündig: "Welches Wort hast du nicht verstanden?" Hätte
ich
es selbst nicht in meiner Zeit als Scientologe erlebt, ich würde
es
kaum glauben. Mein über 33 Jahre erworbener Sprachschatz brach
damals
in wenigen Wochen zusammen, wurde ausgehöhlt und sinnentleert.
Kinder
so unter Druck gesetzt, können erst gar keinen eigenen Wortschatz
erwerben."
Norbert
Potthoff/Sabine Kemming "Scientology
Schicksale" Seite 152"...Mütter, die
ihre Kinder in der
Scientology-Kirche
erzogen
haben und sich lösten, haben schreckliche Schuldgefühle, was
ihre Kinder durchmachen mussten", .....In den Schulen der Sekte
hätten
Lehrer keine akademischen Abschlüsse. "Sie sind trainiert in
Scientology-Technologien.
Sie erklären nichts, sie helfen nicht..."
Teresa Summers in einem Interview mit dem Berliner Kurier vom 13.02.2001 "...In diesem Kurs lernte ich die Lerntechnik von Scientology und wurde damit wiederum einer massiven Indoktrinierung unterzogen. Im Studienraum, mit ca. 40 weiteren Studenten, musste ich lernen und nach jedem Kapitel beim Studienüberwacher eine Prüfung bestehen. Dort sassen auch 10-12jährige Kinder, die aus den gleichen Scientology-Unterlagen lernten wie wir Erwachsenen. Sie fragten sich gegenseitig das Gelesene ab. "Erkläre mir dieses Wort, ...gib mir ein Beispiel damit, ...Bilde einen Satz damit, ...mache mir ein Demo,..." Quelle: Dressur zum Selbstmord – Ein Erfahrungsbericht von Friedrich Schuch |
"Also wenn Du
studierst, wie man etwas tut,
gebrauche
Deinen Demo-Kit.
So wirst Du verstehen, was Du gerade liest. Du wirst fähig sein,
zu
tun, was Du gelesen hast. Du wirst Dich daran erinnern. Du wirst ein
sehr
kluger Student sein."
L. Ron Hubbard, ZIEL-Lernkurs, "Buch 10
Dinge
tun", Seite
16"Wenn Du beim
Studieren Knete
gebrauchst, wirst Du wirklich verstehen, was Du studierst. Du wirst
Fähig
sein, zu gebrauchen was Du studierst, du wirst fähig sein, viele
Dinge
zu tun. Was Du studierst, wird sehr real sein. Du wirst gerne
studieren,
und Du wirst ein kluger Student sein."
L. Ron Hubbard, ZIEL-Lernkurs, "Buch 11 Knete", Seite 16 |
Zum Abschluss eines ZIEL-Kurses für Schüler
erhält
der
"Student" ein "Diplom", allerdings mit einem Haken:
"Du wirst ein
Zertifikat bekommen, das ein Jahr lang
gültig
ist. Wenn Du nach einem Jahr noch immer anwendest, was Du in diesem
Büchlein
gelernt hast, wirst Du ein neues Zertifikat bekommen."
L. Ron Hubbard, ZIEL-Lernkurs, "Buch 13
Praktisches",
Seite 18 und 19 |
zitiert nach: Friedrich W. Haack, "Scientology – Magie des 20.
Jahrhunderts", Seiten 105 bis 106
Auf der Webseite
einer
ZIEL-Schule wird 2004 zwar mit der "Studiertechnologie" von
Hubbard
geworben, aber eine genauere Definition dieser "Technologie" findet man
dort auch nicht. Über den deutlich erkennbaren
Scientology-Hintergrund
könnte man möglicherweise noch hinwegsehen, wenn der Inhalt
dieses
"Lernsystems" wenigstens wertneutral wäre. Davon kann jedoch kaum
die Rede sein. Im Gegenteil, in den ZIEL-Kursen werden die Grundlagen
und
die Methoden eines abstrusen, ideologisch an Scientology orientierten
Gedankengebäudes
vermittelt und Eltern und Kinder, die diese "Nachhilfekurse" in
Betracht
ziehen, ahnen möglicherweise nicht, dass es sich dabei um
"Ausbildungsgrundsätze"
von Scientology handelt.
Vorgänge wie "Wortklären" und das Schaffen von neuen Begriffen durch redefinieren von Wörtern, sind eng gekoppelt mit einer systematischen Veränderung der Sprache. Das Training der scientologischen Sprache ist auch deswegen bedenklich, weil die vermittelte Technik darauf abzielt, nur einzelne Wörter eines Textes zu verstehen, aber gleichzeitig Kritik am Gesamtsinn verhindert. Kinder, die unter dem Einfluss des scientologischen Sprachsystems aufwachsen, können dadurch in ihrer sprachlichen, intellektuellen und sozialen Entwicklung massiv beeinträchtigt werden: Sie wachsen in einer realitätsfremden oder sogar realitätsfeindlichen Denk- und Sprachwelt auf und werden so zu gesellschaftlichen Aussenseitern gemacht. |
|
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"Kindererziehung durch
Anleiten, Erproben von
Verhaltensweisen,
Gewähren von Nähe, Liebe und Verständnis findet nicht
statt.
Das scientologische Kind lernt früh den Drill kennen und der wird
zur einzigen Richtschnur. Hubbard gibt präzise Anweisungen, wie
man
dafür sorgt, dass die Regeln und Gesetze der Scientology
strikt
eingehalten werden."
Norbert
Potthoff/Sabine Kemming "Scientology
Schicksale" Seite 153 |
Der Bereich der Auswirkungen
scientologischer Techniken und Methoden auf die Entwicklung von
Kindern
und Jugendlichen ist weitgehend noch unerforscht und bedarf nach
Ansicht
des nordrhein-westfälischen Innenministeriums "dringend der
wissenschaftlichen
Klärung".
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Damit dürfte Hubbards "Studiertechnologie" zumindest aus pädagogischer und wissenschaftlicher Sicht äusserst fragwürdig wenn nicht sogar bedenklich sein. |
Lernen besteht nicht nur aus dem Nachschlagen von Wörtern in Wörterbüchern, ebenso ist Lernen auch viel mehr als das Speichern von Faktenwissen. Genauso ist Lernen nicht nur der Vorgang von Aneignung von Fachwissen, es ist auch der ständige Kampf gegen das Vergessen. Lernen erfordert die Verarbeitung von einer Vielzahl an Informationen, was in Eingabe und Ausgabe von Informationen unterteilt werden kann. Bei der Eingabe werden Informationen mit Hilfe unserer Sinnesorgane ans Gehirn vermittelt. Bei der Ausgabe werden Informationen in Sprache oder physische Aktivität umgesetzt. Dazwischen erfolgt die Speicherung der Informationen. Lernen bedeutet aber auch Worte und Begriffe aus dem Zusammenhang zu verstehen und dieses dann in seinem Wissen als neu Erlerntes und wieder Abrufbares zu speichern. Der Mensch lernt ebenso auch aus seinen "Aha-Erlebnissen" und seinen Selbsterfahrungen aus dem täglichen Leben. | |
Lernschwierigkeiten auch
als Lernstörungen
bezeichnet
sind meist
vorübergehende Störungen beim Lernen, die durch mangelnden
Lernerfolg
sichtbar werden. Durch gezielte
methodische Aufbereitung des Lernstoffs und geeignete motivierende
Unterstützung kann dem entsprechend begegnet werden. Die
Auffassung,
dass die Gründe für Lernstörungen nur an der Person
selbst
liegen, kann nicht aufrecht erhalten werden. Sie können auch durch
das soziale Umfeld, fehlende
Lerntechniken u.a. beeinflusst werden. Eine methodisch-didaktische
Umorientierung hin zu individualisierter Unterrichtsgestaltung kann
helfen,
Lernstörungen zu mindern. Ebenso sind Lernrezepte ohne jegliche
Motivationsarbeit
sinnlos.
Jedes Kind will von sich
heraus lernen, denn Kinder sind
neugierig,
kreativ und kombinationsfreudig. Ein Kind stets ist gierig darauf,
lernen
zu dürfen und auch zu zeigen, was es kann. Das Kind lernt auch in
der Form des Beobachtungslernen indem es zB. Eltern oder Freude
beobachtet.
Wichtig ist es auch dem Kind auf sein jeweiliges Lebensalter
entsprechende
Entwicklungsanreize zu bieten, um ihm damit Anregungen zu geben sich in
seinem Lernen ständig weiterzuentwickeln. Lernen hat aber auch mit
Beziehungen zu tun, vor allem auch mit der Beziehung zwischen Lehrern
und
Schülern, aber auch wie der zu lernende Stoff vermittelt und
erklärt
wird.
|
Kinder und Jugendliche brauchen aber auch Freiräume zum Spielen mit Freunden, für Hobbys oder ganz einfach für sich selbst. Viele Spiele, die Spass machen, entwickeln die eigene Kreativität. Kinder brauchen Zeit ihr Leben zu entdecken und zu erleben und somit auch zu erlernen. Das Lernen wird nicht nur in der Schule stattfinden, das Lernen findet auch durch das Leben selbst statt. Der Mensch lernt auch das Erlernte für sich selbst und andere Menschen zu verwenden und an Andere weiterzugeben. Das Lernen ist ein stetiger, fortwährender Prozess, der sich wie ein Faden durch das ganze Leben eines Menschen zieht. |
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"Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln." Erich Kästner |
zum weiterlesen
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