Gerry Armstrong, der Mann der nicht kleinzukriegen ist

Gerry Armstrong, L. Ron Hubbards Biograph, sollte eine offizielle Hubbard-Biographie verfassen, kam aber 1979 nach Einsicht in geheime und private Dokumente zu der Erkenntnis, dass er die Arbeit aufgrund erheblicher Widersprüche und Wahrheitsdefizite nicht vollenden konnte, weil die huldvoll ausgeschmückten Geschichten über L. Ron Hubbards Leben zum grössten Teil nicht stimmten. Daraufhin wurde von der Scientology-Organisation zur "Suppressive Person" erklärt.

Seit seinem Ausstieg am 12. Dezember 1981 konnte er mehrfach erleben, wie Scientology die "Fair Game" – Doktrin auf Kritiker der Organisation anwendet. Gerry hat sich dadurch nicht unterkriegen lassen, sondern feierte seinen 20. Jahrestag seines Ausstieges aus Scientology und einige deutschsprachige Scientology-Kriktiker gratulierten ihm und meinen:

Alles Gute für die Zukunft Gerry!

Copyright by Caroline Letkeman

 
"Das Verhalten der Scientology-Mächtigen gegenüber ihrem einstigen getreuen Elite-Mitglied Gerald Amstrong ist typisch für die Organisation. Armstrong, von L. Ron Hubbard zum Archivar ernannt, erkannte beim Studium der Hubbardschen Originalunterlagen und Tagebuchaufzeichnungen häufiger Diskrepanzen zwischen den offiziellen Scientology-Biographien und der Wahrheit. Als er die Führungsspitze darauf aufmerksam machte und empfahl, von "Ungenauigkeiten, Übertreibungen oder direkten Lügen" in Hubbards Biographien abzusehen, wurde er von der Organisation verklagt und zur "Unterdrückerischen Person“ erklärt."
Tom Voltz: "Scientology und (k)ein Ende", Düsseldorf 1995, Seite 67

"Dass die Scientology-Organisation geradezu fanatisch ihre Kritiker bekämpft wird in einem im Sommer 2001 bekannt gewordenen Bericht an die Kommission für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (CSCE) vom Oktober 1997 deutlich, den Gerry Armstrong, ein ehemaliges Mitglied der Scientology und ehemaliger Angehöriger des Führungsbereichs um den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard verfasst hat. Der Bericht wird hier auszugsweise veröffentlicht."
Hans-Werner Carlhoff, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, im Dezember 2001


Gerry Armstrong: Die Scientology-Connection

Der komplette Artikel der hier übersetzten Ausschnitte ist hier nachzulesen:
Letter to CSCE re Scientologys Religious Persecution [23 October 1997]
http://armstrong.xenu.ca/1997-10-23.htm
 

... Meiner Ansicht nach ist die Verfolgung von Mitgliedern, ehemaligen Mitgliedern und Kritikern durch Scientology selbst die Ursache für die Mehrzahl der Probleme, die Scientology in Europa hat. Ich glaube, dass Scientology dadurch, dass sie hinter dem Schutzschild der Religion ihre Diffamierungen und Verfolgungen betreibt, für rechtmässige nicht diffamierende Religionen eine wirkliche Freiheitsbedrohung darstellt ...

Die Scientology-Organisation ist bekannt für ihre Politik, "das Gesetz für Schikanierungen auszunutzen". Sie gibt jedes Jahr viele Millionen Dollar für Anwälte und Privatdetektive aus, um Personen zu belästigen, die sie als "feindliche" Ziele bezeichnet. Sie überschüttet die Personen, auf die sie es abgesehen hat, mit aggressiven Rechtsstreitigkeiten, ruiniert sie in finanzieller Hinsicht und überzieht sie mit Machenschaften und Drohungen, die ausserhalb der Legalität stehen. Nur wenige Menschen verfügen über die finanziellen Mittel, die Kraft und den Mut, gegen diese Organisation und ihre antisozialen Taktiken anzugehen. Sogar die Regierung der USA, die militärischer Aggression durch ausländische Tyrannenstaaten die Stirn bietet, hat der "religiösen" Aggression durch diese Scientology"Kirche" mit Sitz in den USA nachgegeben.

Ich gehörte der Scientology von 1969 bis 1981 an, die Mehrzahl dieser Jahre verbrachte ich mit dem Begründer L. Ron Hubbard in der Seeorganisation (Sea Org), Scientologys pseudo-militärischem "Elitecorps". Ich war mit Hubbard auf der "Apollo" der Sea Org, wohin ich unter anderem als Rechts- und Nachrichtenoffizier des Schiffs abkommandiert worden war. Hubbard baute seinen Geheimdienst nach dem System des Nazi-Spionagemeisters Reinhard Gehlen auf. Scientology operiert als globale Geheimdienstorganisation, sammelt offene und verdeckte Informationen über Einzelne, andere Organisationen und Regierungen und führt verdeckte Operationen gegen ihre "Feinde" durch.

Während meiner Jahre bei der Sea Org wurde ich zweimal von Hubbard persönlich der Rehabilitation Project Force (RPF) der Scientology zugewiesen, zunächst in Florida, dann in Kalifornien, und zwar insgesamt 25 Monate. Das RPF ist ein Straflager, das von Hubbard zur Bestrafung derjenigen eingerichtet wurde, die seiner Ansicht nach nicht seinen Befehlen folgten oder die ihm einfach nicht gefielen. Die Zuweisungen erfolgten willkürlich, für etwas so Geringfügiges wie eine Bewegung des Zeigers auf dem E-Meter, dem PsychoElektrometer, das von Scientology aus "juristischen" Gründen als "religiöses Gerät" bezeichnet wird, das jedoch in Wirklichkeit ein Lügendetektor ist. Das erste Mal wurde ich von Hubbard wegen "Insubordination" zugewiesen, und das zweite Mal, weil er meinte ich würde "Witze machen". Während meiner Strafe war ich lange Zeit der "Bosun", d.h. das höchste RPF-Mitglied und als solches für die Gruppe verantwortlich. Ich wurde mit den Politiken und Praktiken der RPF sehr genau vertraut ...

Die Persönlichkeitsanalyse, das "Auditing", ist Scientologys psychotherapeutisches Verfahren, das angeblich die Fähigkeiten und das Bewusstsein steigert. Die Aussagen, die jemand während der Analyse macht, werden von einem "Auditor" aufgezeichnet. Diese Aussagen, die die geheimsten Gedanken der Person einschliessen, peinliche Vorfälle aus ihrer Vergangenheit, ihre sexuelle Entwicklung, Handlungen, die möglicherweise strafrechtlich verfolgt werden könnten, usw. stehen dem Geheimdienstpersonal und den Führern der Organisation für nichttherapeutische Zwecke wie z.B. die Beherrschung der Person, nachrichtendienstliche Operationen oder Erpressung zur Verfügung und sie werden von ihnen auch so genutzt. Der Öffentlichkeit gegenüber behauptet Scientology, die beim Auditing gemachten Angaben seien vertraulich, dies ist nicht der Fall.

In meiner letzten Position innerhalb der Scientology hatte ich u.a. die Aufgabe, ein Archiv aus Hubbards persönlichen Papieren zusammenzustellen und den nicht der Scientology angehörenden Autor, Omar Garrison, der sich vertraglich zur Abfassung von Hubbards Biographie verpflichtet hatte, bei seinen Nachforschungen zu unterstützen. Im Zuge meiner Nachforschungen entdeckte und dokumentierte ich überall Betrug in bezug auf die Angaben, die Hubbard und die Scientology über seine Vergangenheit gemacht hatten, über Zeugnisse, Leistungen, Absichten und die Ansprüche und Effektivität seiner psychotherapeutischen "mentalen Technologie". Ich versuchte, die Führer der Scientology dazu zu bringen, den Betrug zu korrigieren mit der Folge, dass ich zu einer "Sicherheitsüberprüfung" befohlen wurde, einer Befragung unter Verwendung des E-Meters.

Ich erkannte, dass das Vertrauen, das ich Hubbard und der Scientology entgegengebracht hatte, von Anfang an missbraucht worden war, dass die Führer der Organisation üble Absichten hatten und dass der Betrug, den ich zu korrigieren versuchte, fortgesetzt wurde.

Zu unserem Glück konnten meine Frau und ich der Organisation entfliehen, denn wenn wir unsere Absicht zum Verlassen der Organisation mitgeteilt hätten, hätte man uns voneinander getrennt und eingesperrt. Ich habe viele im Haus eingesperrte, bewachte Menschen gesehen und ich war selbst eingesperrt gewesen und überwacht worden.

Kurze Zeit nachdem ich gegangen war, veröffentlichte die Scientology "Suppressive Person Declares" über mich, indem sie mich fälschlicherweise beschuldigte, Straftaten und schwere Vergehen begangen zu haben einschliesslich der Verbreitung falscher Informationen über Hubbard und die Scientology. Wenn die Organisation jemanden zur "Suppressive Person" oder "SP" erklärt, setzt sie ihn ihrer berüchtigten und gerichtlich missbilligten "Fair Game"-Doktrin aus, die einen zum "Freiwild" erklärt und die besagt, "dass SPs ihres Eigentums beraubt werden dürfen, dass ihnen jeder Scientologe auf jede Art und Weise schaden darf... sie betrügen, gegen sie klagen oder sie belügen und zerstören". Von der Scientology zu einer solchen Person erklärt zu werden, kann eine furchtbare Erfahrung sein.

In den ersten paar Monaten nachdem ich die Organisation verlassen hatte, erfuhr ich von einer Geheimdienstoperation, die gegen mich geführt wurde, und ich wurde überwacht. Scientology-Personal stahl ausserdem Fotografien aus meinem Besitz. Da ich wusste, dass das Leben meiner Frau wie auch mein eigenes Leben in Gefahr waren, bekam ich von Garrison mit seiner Erlaubnis gewisse Papiere, von denen ich glaubte, sie zu unserer Verteidigung zu benötigen. Ich schickte diese Papiere an Rechtsanwälte, die mich vertreten wollten, einer von ihnen war Michael Flynn, damals der prominenteste gegnerische Anwalt der Scientology.

Seit ich die Organisation verlassen hatte und bis zum heutigen Tag bin ich Zielscheibe der "Fair Game"-Doktrin. Zu den Massnahmen, die von Agenten der Scientology in Übereinstimmung mit dieser grundlegenden Scientology-Politik gegen mich ergriffen wurden, zählen folgende:

  • es wurden fünf Prozesse gegen mich angestrengt;
  • meine Frau und ich wurden verfolgt, überwacht und belästigt;
  • wir wurden durchs Fenster bespitzelt, was zu Bestürzung unter unseren Nachbarn führte;
  • man versuchte, uns in einen "Unfall" auf der Schnellstrasse zu verwickeln;
  • ich wurde angegriffen;
  • ich wurden von einem Auto angefahren;
  • man drohte mir eine Kugel in den Kopf zu jagen;
  • mehr als zwölfmal wurde versucht, mich mit falschen strafrechtlichen Beschuldigungen gerichtlich verfolgen zu lassen, auch durch das FBI;
  • ein Manuskript und grafische Arbeiten wurden aus meinem Wagen gestohlen;
  • in verschiedenen Prozessen wurden mit Meineid beschworene Aussagen gegen mich vorgebracht;
  • aus den angeblich vertraulichen Unterlagen meiner Persönlichkeitsanalyse (Auditing) wurden Informationen herausgezogen und verbreitet;
  • es wurden widerrechtlich Videoaufnahmen von mir gemacht.
  • es wurde versucht, mich zur Ausübung eines Verbrechens zu verleiten;
  • ich wurde mehrfach bedroht, falls ich über Kenntnisse bezüglich Scientology aussagen würde;
  • meine Freunde wurden bedroht;
  • ich wurde einer massiven internationalen "schwarzen Propagandakampagne" ausgesetzt.
Schwarze Propaganda oder "black PR" ist Hubbards Bezeichnung für Politik und Praxis der Scientology, die darauf abzielt, den Ruf und die Glaubwürdigkeit oder das öffentliche Ansehen einer Zielperson zu zerstören, indem Lügen über sie fabriziert und verbreitet werden. Im Laufe der Jahre hat Scientology einen ganzen Haufen schwarzer Propaganda über mich veröffentlicht und verbreitet, indem sie mich fälschlicherweise wegen Perversitäten und Verbrechen anklagte, darunter auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit, in dem ständigen Bemühen, Rufmord an mir zu begehen...

Auch mein Rechtsanwalt Michael Flynn war "Fair Game"- Angriffen durch Scientology ausgesetzt; so drang man z.B. in sein Büro ein, bedrohte seine Familie, bezahlte bekannte Kriminelle für Falschaussagen gegen ihn, man verklagte ihn und sein Büro etwa fünfzehnmal, erhob falsche Anschuldigungen wegen der Fälschung eines 2.000.000 $ Schecks gegen ihn und machte ihn zum Ziel einer internationalen schwarzen Propagandakampagne (s. z.B. USA gegen Kattar, 840 F.2d. 118). Flynn versuchte verzweifelt, ein Ende der Attacken und Drohungen zu erreichen und setzte schliesslich aufgrund dieser Verzweiflung seine moralischen Verpflichtungen gegenüber seinen Klienten aufs Spiel.

Im Dezember 1986 trafen Scientology und Flynn eine Vereinbarung, um die Forderungen seiner etwa 20 Klienten gegen die Organisation und Flynns eigenen Rechtsstreit um Schadensersatz für die Jahre als Freiwild zu regeln. Ich sollte mich über meine Gegenklage für die Jahre des Missbrauchs innerhalb der Scientology und die Jahre als "Fair Game" nach meinem Verlassen der Scientology einigen...

Flynn sagte mir, dass die Vereinbarung insgesamt der Scientology-Organisation die gewünschte Gelegenheit zur Änderung ihrer aggressiven Haltung und ihres Verhaltens geben sollte, indem die Bedrohung, die er und seine Klienten für sie darstellen, beseitigt würde. Er sagte, Scientology habe versprochen, mit der "Fair Game"- Aktion aufzuhören, und für ihn und alle seine Klienten hinge es von meiner Unterschrift ab, ob "Fair Game" gegen sie eingestellt werde. Aufgrund von Flynns Ausführungen, die anstössigen Bedingungen seien nicht das Papier wert auf dem sie stünden, und um ein Ende von "Fair Game" für Flynn, seine Familie, seine anderen Klienten und mich selbst herbeizuführen, unterzeichnete ich das Scientology-Dokument.

Obwohl ich Frieden wollte und nichts tat, um Scientology zu verärgern, dachte die Organisation gar nicht daran, die "Fair Game"- Attacken auf mich oder sonst jemanden einzustellen. Unmittelbar im Anschluss an die Vereinbarung übergab Scientology schwarze Propagandaunterlagen über mich an die Los Angeles Times. Im Laufe der nächsten drei Jahre und bevor ich irgendwie reagiert hatte, startete die Scientology folgende Angriffe:

  • Weitergabe schwarzer Propaganda an verschiedene Medienvertreter;
  • Veröffentlichung ihrer eigenen falschen und verleumderischen Beschreibungen meiner Erfahrungen mit der Scientology;
  • Verbreitung einer bearbeiteten und ehrenrührigen Version des illegalen Videobands, das sie von mir gemacht hatte, an die Medien;
  • Einreichung eidesstattlicher Erklärungen über mich in einer Zivilklage in England, in der ich zu Unrecht beschuldigt wurde, gegen gerichtliche Entscheidungen verstossen zu haben und ein anerkannter Agent Provokateur der US-Regierung zu sein;
  • Androhung einer Klage gegen mich, falls ich auch nur mit Anwälten in der Angelegenheit sprechen sollte, in der die falschen Beschuldigungen gegen mich erhoben wurden;
  • es wurde damit gedroht, ein privates Schriftstück von mir aufzudecken, falls ich die Scientology nicht in ihren Bemühungen unterstützen würde zu verhindern, dass eine dritte Prozesspartei Einsicht in meine Akten beim obersten Gericht in Los Angeles erhält;
  • Androhung einer Klage gegen mich, falls ich aussagen würde, und dies sogar nachdem mir eine Zwangsvorladung zur eidlichen Zeugenaussage zugestellt worden war;
Infolge von Drohungen des Scientology-Anwalts und Scientologys weiteren "Fair-Game" Massnahmen nach Unterzeichnung der Vereinbarung kam ich zu der Schlussfolgerung, dass die Vereinbarung zur Beilegung der Streitigkeiten und die Bemühungen der Organisation um ihre Durchsetzung dazu dienten, die Justiz zu behindern, und dass ich, falls ich mich durch die Drohungen einschüchtern liesse, dieser Behinderung Vorschub leisten würde. Ich konnte folglich eine Konfrontation mit Scientology nicht vermeiden und ging deshalb dazu über, mich selbst zu verteidigen und zu versuchen, das durch die Vereinbarung und ihren Missbrauch geschaffene Unrecht zu korrigieren.

Seitdem haben sich viele Menschen, die sich als Opfer der Diffamierungen durch die Scientology sehen, an mich gewandt mit der Bitte um Unterstützung bei ihren Bemühungen um Wiedergutmachung oder bei ihrer eigenen Verteidigung. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass allen Menschen das von Gott verliehene Recht zusteht, ihren Mitmenschen zu helfen, und dass dieses Recht nicht per "Vertrag" zwischen den Menschen aufgehoben werden kann. Auch bin ich zu der Einsicht gelangt, dass das Recht einer Person, sich an einer öffentlichen Streitfrage und erst recht an einer sie selbst betreffenden Streitfrage zu beteiligen, nicht "vertraglich" abgeschafft werden kann und darf...

Scientology behauptet, eine Religion zu sein und beansprucht all die besonderen Vorteile, die den Religionen durch die Verfassung gewährt werden. Sie behauptet, dass sie nur aus religiösen Gründen ins Leben gerufen wurde und dass es sich bei ihren Grundsätzen und ihren offiziellen Bekanntmachungen und sogar bei ihren Instruktionen zur nachrichtendienstlichen Ausbildung und ihrer "Fair Game"- Politik um "religiöse Schriften" handelt. Ferner behauptet sie, dass die Menschen und Länder, die ihre antisozialen Ziele und Praktiken und den von ihr betriebenen Missbrauch der Grundrechte bekämpfen, sich an "religiöser Verfolgung" beteiligen.

Selbstverständlich kann es dort keine Religionsfreiheit geben, wo es verboten ist, eine Religion zu kritisieren, sie zu bekämpfen oder sie zu reformieren. Die USA wurden im wesentlichen von Menschen gegründet, die vor "religiöser Verfolgung" fliehen mussten, weil sie eine Religion bekämpft, kritisiert oder zu reformieren versucht hatten, eine Religion, die die – häufig vom Staat verliehene – Macht hatte, sie zu verfolgen. Das Bedürfnis ihrer Bürger, frei von religiöser Verfolgung zu leben, haben die Vereinigten Staaten durch die im Ersten Zusatzartikel enthaltenen Klauseln über die Religionsausübung und die Gründung von Religionsgemeinschaften anerkannt...

Mein Fall ist kein Einzelfall. Es gibt Hunderte, wenn nicht Tausende von Scientologen und Ex-Scientologen in den USA, die durch Verträge mit dieser Organisation zum Schweigen verpflichtet sind. Schon allein aus diesem Grund kann und sollte man den Behauptungen der Scientology-Sprecher keinen Glauben schenken. Diejenigen, die die Wahrheit sagen würden, wurden durch "Verträge" und durch Drohungen zum Zittern und zum Schweigen gebracht. Ich bin nur zufällig einer der wenigen, die sich entschlossen haben, trotz der Drohungen und Angriffe Mithilfe der Macht der amerikanischen Gerichte kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Mein Fall ist ein Testfall für alle Menschen, die von der Scientology zum Schweigen verpflichtet wurden. Freiheit oder Fortdauer der Verfolgung? Für die vielen ängstlichen, schweigenden Menschen wird dies von der Vorgehensweise der Vereinigten Staaten in meinem Fall abhängen.

Bevor Scientology oder auch jede andere Religion in den Genuss der Vorrechte kommt, die der Status als Religion mit sich bringt, müssen zumindest die folgenden Dinge geregelt und umgesetzt werden:

  1. Jedem Mitglied einer Religionsgemeinschaft muss es frei stehen jederzeit auszutreten, ohne für diesen Entschluss verfolgt zu werden oder – für welche Zeitspanne auch immer – zurückgehalten zu werden.
  2. Jedem Mitglied einer Religionsgemeinschaft muss es frei stehen, sich mündlich oder schriftlich frei zu äussern über seine Erfahrungen innerhalb dieser Religionsgemeinschaft, ohne deshalb verfolgt zu werden.
  3. Scientology muss Schritte unternehmen, um nachweisbar zu garantieren, dass die Praxis der Informationsweitergabe zum Schaden der Menschen, die diese Informationen während ihrer Bindung an die Organisation preisgegeben haben, für alle Zeit eingestellt wird.
  4. Scientology muss ihre Rehabilitation Project Forces (RPF) in Übereinstimmung mit den Grundrechten reformieren oder aber sie abschaffen.

 

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