Kapitel 19Die Überquerung des Atlantiks
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Kurz nach dem Umzug entschied sich Hubbard zu einem Spaziergang. Dincalci machte sich darüber Sorgen, denn die Vorbereitungen, die der Kommodore traf um auf der Strasse unbemerkt zu bleiben, würden unweigerlich die Aufmerksamkeit auf ihn ziehen. sein Haar war lang gewachsen, fast bis zu seinen Schultern und es sah ziemlich unordentlich aus. Er bestand darauf, diesen grossen Hut zu tragen und die Krempe nach oben zu schlagen. Er schaute aus wie Bozo, der Clown. Wenn er so eine Org betreten hätte, hätten sie ihn unweigerlich gleich wieder rausgeworfen." Nachdem er drei Monate lang von einer Zentralheizung verhätschelt worden war, ging er eines eiskalten Februartages hinaus, hatte alsbald ein Gefolge von johlenden Strassenkindern hinter sich und holte sich prompt eine Erkältung. Das hielt ihn zukünftig davon ab, sich nochmals alleine hinauszuwagen. Seine schmerzenden
Zähne schienen andere Beschwerden
auszulösen. Dincalci wurde bis an den Rand des Wahnsinns
getrieben, indem er versuchen musste, sich um einen störrischen
und empfindlichen älteren Patienten zu kümmern, der es
ablehnte sowohl Arzt als auch Zahnarzt zu konsultieren. Als
schliesslich einer von Hubbards verrotteten Zähnen ausfiel,
passierte Dincalci sorgfältig dessen ganze Nahrung. Schliesslich
willigte Hubbard doch ein, sich in kompetente medizinischen Behandlung
zu begeben. Bei Besuchen bei einem Chiropraktiker in Greenwich Village
trug er zur Tarnung immer eine Perücke. Bei einer Gelegenheit
brachten Dincalci und Preston den Kommodore mit der Perücke zu
einem nahegelegenen Restaurant, damit er dort sein Lieblingsessen, Eier
Foo Yong, zu sich nehmen konnte. Es war ihr einziger gemeinsamer
Ausflug. Auf die Empfehlung eines Allergie-Speziealisten begann Hubbard mit regelmässigen Injektionen, die ihm von Dincalci verabreicht wurden und ihm zu helfen schienen. Als es ihm dann gesundheitlich besser ging, nahm er wieder stärkeren Anteil an den Geschicken der Scientology Church und schrieb sogar Bulletins ganz im Stil seines alten Enthusiasmus. "Er schrieb unglaublich schnell mit der Hand", sagte Dincalci. "Es sah so aus wie das automatische Schreiben in okkulten Traditionen. Er hatte einen leeren, glänzenden Blick, so als ob er irgendwie weggetreten wäre, seine Augen waren nach oben verdreht und seine Mundwinkel waren nach unten verzogen, als er wie wild zu schreiben anfing. Ich habe nie mehr jemand gesehen, der so schnell schrieb." |
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Inzwischen 62 geworden, begann Hubbard über seinen Platz in der Nachwelt nachzudenken. Die Scientology Church war schnell dabei, Gebrauch vom kürzlich verabschiedeten Freedom of Information Act (Gesetz über die Freiheit von Informationen) zu machen. Es hatte sich durch den Akten-Einblick, den dieses Gesetz ermöglichte, gezeigt, dass die diversen staatlichen Institutionen eine beängstigende Menge an Material über Scientology und seinen Gründer zusammengetragen hatten, vieles davon wenig schmeichelhaft. Hubbard, der sich niemals von Konventionen oder der strikten Einhaltung von Gesetzen hatte einschränken lassen, ersann einen einfachen, doch tolldreisten Plan um sein Image und das der Church zugunsten zukünftiger Generationen von Scientologen zu verbessern. Alles was nötig war, so entschied er, war die entsprechenden Institutionen zu infiltrieren, die relevanten Dokumente zu stehlen und die schädigenden Informationen entweder zu zerstören oder zu frisieren. Für einen Mann, der eine Church und eine Privatmarine gegründet hatte, war dies ein absolut praktikabler Plan. Die Operation erhielt den Namen Snow White (Schneewittchen) – zwei Worte, die die nächsten Monate die Kommunikation zwischen dem Guardians Office in Los Angeles und dem Versteck Hubbards in Queens, New York, dominieren sollten.
Im September 1973 bekam Hubbard Informationen vom Guardians Office, dass sich die Gefahr einer Auslieferung verringert habe und es für ihn sicher war, auf das Schiff und damit auch zu Frau und Kindern zurückzukehren. Er brach am nächsten Tag zusammen mit Paul Preston in einer Boeing 747 Richtung Lissabon auf; Dincalci blieb zurück, der ihre Sachen zusammenpacken und das Apartment am Codwise Place auflösen sollte.
Niemand auf dem Schiff wusste, wo Hubbard die letzten 10 Monate gewesen war, noch dass er zurückkehren würde, doch war seine Ankunft ein willkommener Grund zu feiern. "Als er zurück an Bord kam, sah er besser aus als je zuvor", sagte Hana Eltringham. "Er war heiter und vergnügt, wirkte entspannt und gelassen. Er hatte abgenommen und konnte seine Freude wieder zurück an Bord zu sein kaum verbergen." [3]
Man konnte aber nicht viel von einem herzlichen Wiedersehen mit Mary Sue und den Kindern sehen. Stattdessen versammelte Hubbard die Crew auf dem A Deck und erklärte, dass er weggewesen war, um die Orgs in den Vereinigten Staaten zu besuchen und hatte die Lacher auf seiner Seite, als er sagte, dass er manche von ihnen betreten hatte, ohne erkannt zu werden. Preston, der daneben sass, wusste, dass das eine Lüge war, doch sagte er offenbar nichts; einmal hatte er Hubbard an der New Yorker Org vorbeigefahren, doch alles was Hubbard dazu bemerkte, war, dass sie eine grössere Leuchttafel benötigte.
Während Hubbard weggewesen war, waren seine Kabinen auf der Apollo vergrössert und verbessert worden; sein Forschungsraum war komplett mit Blei ummantelt worden und war damit vom Schiffsrumpf isoliert, um ihn schalldicht zu machen. Eine Arbeitsgruppe hatte drei Monate damit verbracht, durch die Ventilationsschächte zu kriechen und sie mit Zahnbürsten zu schrubben, damit der Kommodore nicht mehr von seiner wohlbekannten Stauballergie geplagt werden würde. In den vorangegangenen Wochen war das Schiff vom Bug bis zum Heck gereinigt worden und dann war jedes Deck einer "Weisse Handschuhe Inspektion" unterzogen worden. Jedes Fensterbrett oder andere glatte Oberfläche, die einen Schmutzfleck auf den Fingern eines weissen Baumwollhandschuhs zurücklies, konnte dazu führen, dass der ganze Bereich noch einmal gereinigt werden musste.
Der Kommodore hatte das Schiff bald klargemacht und es gab viele erleicherte Seelen an Bord, als die Apollo den Anker lichtete und auslief, nachdem sie fast ein Jahr auf dem Dock in Lissabon verbracht hatte. Sie wandten sich nach Norden entlang der Atlantikküste der iberischen Halbinsel, machten einige Tage an den historischen Städten Oporto und Corunna Halt, um sich dann wieder nach Süden Richtung Setubal und Cadiz in Bewegung zu setzen. Anfang Dezember kehrten sie nach Teneriffa auf den kanarischen Inseln zurück, einer ihrer regelmässigen Anlaufstellen, bevor das Schiff in Lissabon repariert worden war.
Hubbard wollte in Teneriffa einige Zeit an Land verbringen um zu photographieren, also wurden seine Autos und Motorräder auf die Docks gebracht. Zu seiner Verfügung hatte er einen grossen schwarzen Ford Kombi, einen gelben 1962er Pontiac Bonneville Cabrio und einen Land Rover, doch meistens wählte er für seine Streifzüge an Land seine monströse Harley Davidson, auf der er ohne Zweifel eine schneidige Figur machte.
Eines Nachmittags, als er die sich auf und ab windenen Wege in den vulkanischen Bergen Teneriffas durchstreifte, rutschte er auf einem Kiesstreifen aus, verlor die Kontrolle über das Motorrad und stürzte, wobei er einige Kameras demolierte, die er um seinen Hals hängen hatte. Obwohl er ziemliche Schmerzen hatte, schaffte er es noch, das Motorrad wieder zu besteigen und zurück zum Hafen zu fahren. Dort liess er es am Quai einfach fallen und wankte den Laufsteg der Apollo mit seinen zerrissenen Hosen und den übel zugerichteten Kameras hinauf, die immer noch um seinen Hals baumelten. Jim Dincalci, der an Bord wieder seinen Posten als ärztlicher Offizier eingenommen hatte, wurde sofort geholt. Da er sich nur allzu bewusst war, dass er nicht dafür qualifiziert war, mit Knochenbrüchen oder inneren Verletzungen umzugehen, schlug er vor, dass der Kommodore zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht würde. Hubbard verweigerte kategorisch, stimmte dann jedoch wohl oder übel zu, sich von einem örtlichen Arzt untersuchen zu lassen. Dieser verschrieb Ruhe und Schmerztabletten, von denen jeweils zwei Stück zur vorgeschriebenen Zeit eingenommen werden sollten.
Nachdem der Doktor das Schiff verlassen hatte, bot Dincalci dem Kommodore eine einzelne Tablette und ein Glas Wasser an, da er immer noch einen Rest von Überzeugung in sich trug, dass ein Operierender Thetan so weltliche Dinge wie Schmerztabletten eigentlich gar nicht brauche. "Warum nur eine?" schnaubte Hubbard zurück und seine Augen traten vor Ärger hervor. Dincalci legte hastig eine zweite Pille dazu, doch Hubbard war in seinem Zorn nicht mehr zu bremsen. Er sprang von seinem Stuhl auf und begann voller Wut im Zimmer auf und ab zu schreiten, wobei er unverständliche Verwünschungen gegen die Idioten um ihn herum ausstiess, die sich nicht im geringsten darum scherten, dass er gerade starb. Plötzlich drehte er sich zu Dincalci um: "Du bist es", dröhnte er. "Du versuchst mich umzubringen."
Dincalci war von dieser Anschuldigung am Boden zerstört. "Ich hatte das Gefühl gehabt, ein sehr gutes Verhältnis zu ihm zu haben, ich fühlte mich wie sein Sohn. Es war, als ob einem der eigene Vater sagen würde, dass man versuchte ihn umzubringen. Nein, es war schlimmer. Da war der Mann, der versuchte, das Universum zu retten – und der behauptete, ich würde versuchen ihn umzubringen. Ich war vernichtet. Ich hatte das Gefühl, alles verloren zu haben; jeder noch so kleine Rest Selbstbewusstsein war in diesem Moment wie weggeblasen."
Dincalci fand sich sehr schnell beim Abschmirgeln von Farbe; die kitzlige Aufgabe, den Kommodore zu pflegen, wurde Kima Douglas übergeben, eine sehr attraktive Künstlerin aus Südafrika, die eine zweijährige Erfahrung in der Laborstation des britischen Krankenhauses in Bulawayo aufzuweisen hatte. "Ich glaube, er hatte sich einen Arm und mehrere Rippen gebrochen", sagte sie. "Er hatte überall ganz massive schwarze Blutergüsse. Wir bandagierten seinen Arm und seine Rippen, doch konnte er sich nicht niederlegen, also schlief er so gut es ging in einem Stuhl. Er muss fürchterliche Schmerzen gehabt haben. Er schrie und brüllte herum. Es war absolut grauenhaft – sechs Wochen Hölle."
"Es war einfach furchtbar mit ihm – ein kranker, launischer, verbitterter, alter Mann, der allem und jedem extrem misstrauisch gegenüberstand. Seine Frau war oft den Tränen nahe, wenn er sie aus vollem Hals anbrüllte: "Raus hier!" Man konnte ihm nichts recht machen. Er warf sein Essen mit seinem guten Arm durchs Zimmer; ich habe oft volle Teller an die Wand klatschen sehen. Wenn es ganz schlimm wurde, ging ich und machte ihm englische Rühreier, gut gesalzen und gepfeffert, mit Buttertoast und brachte sie ihm. Einmal habe ich ihn sogar gefüttert."
"Er weigerte sich kategorisch, sich von einem weiteren Arzt untersuchen zu lassen. Er meinte, das wären alles Idioten, die seinen Zustand nur weiter verschlimmern würden. Die Wahrheit aber war, dass er panische Angst vor Ärzten hatte, und deswegen musste seine ganze Umgebung diesen Höllentrip mitmachen." [4]
Sie konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie sehr er sich in den Monaten verändert hatte, seit sie zuerst auf das Schiff gekommen war. "Meine Erwartung an L. Ron Hubbard war, dass er eine Art Medium war, der mit einem Blick all meine Missetaten in diesem Leben erfassen konnte. Ich war immer noch auf der Suche, ohne aber genau zu wissen nach was, und der Gedanke, dass jemand fähig sein könnte, all meine Gedanken zu lesen, faszinierte und erschreckte mich gleichermassen. Ich war vollkommen indoktriniert in Bezug auf all die Fähigkeiten, die er angeblich hatte. Es gab da wilde Geschichten, wie zum Beispiel, dass er eine Atombombe, die in Nevada explodieren sollte, mit der Kraft seiner Gedanken entschärfen konnte. Zu dieser Zeit sprach man sehr viel über den Atomkrieg, und ich glaubte wirklich, dass er gekommen war, um den Planeten zu retten. Als ich damals den Laufsteg zum Schiff hochging, kam er aus seinem Büro; er trug eine weisse Uniform und seine Kommandanten-Mütze; zwei Messengers standen knapp hinter ihm. Man stellte mich ihm vor, er drückte mir die Hand und war sehr charmant. Er schien ein jovialer, glücklicher, strahlender Mann zu sein. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein."
Kima ging jeden zweiten Tag zu ihrem widerspenstigen Patienten, doch die Bürde der täglichen Pflege fiel den Messengers zu. "Vor dem Motorradunfall war er ein sehr netter und freundlicher Mensch", sagte Jill Goodman [die 13 Jahre alt war, als sie Messenger wurde]. "Danach war er ein komplettes Arschloch. Es war, wie wenn man einen kranken und schrulligen Grossvater haben würde. Man wusste nie, wie er gelaunt war, wenn man sein Zimmer betrat." [5]
"Er blieb drei Monate in diesem roten Samtsessel sitzen", sagte Doreen Smith. "Er schlief nur etwa 45 Minuten an einem Stück, dann war er wieder stundenlang wach, schrie und brüllte herum. Man konnte ihm nichts mehr recht machen. Keine von uns konnte an Schlaf auch nur denken. Ich bot ihm ein Kissen an, eine andere einen Fussschemel, eine dritte einen Baumwollpolster – jedes Mal, wenn er aufwachte, mussten wir alle rein, machten uns an ihm zu schaffen, während er uns anschrie, dass wir alle nur "blöde, verdammte Scheissköpfe" wären ... er war ausser Rand und Band und sogar die härtesten unter uns brachen manchmal in Tränen aus. Der rote Sessel wurde für uns zum Symbol der übelsten Eigenschaften eines Menschen – am liebsten hätten wir ihn zu Kleinholz verarbeitet und über Bord geworfen." [6]
Während Hubbard immer noch
in seinem roten Samtsessel
schäumte, jedem Missgeschick und jeder eingebildeten Kränkung
immer noch die düstersten Motive unterschob, gab er ein Bulletin
heraus, das dem Leben an Bord der Apollo ein weiteres
Orwellsches Charakteristikum hinzufügte. Überzeugt davon,
dass seine Anordnungen nicht mit der gebotenen Sorgfalt ausgeführt
wurden, führte er eine neue Disziplinarmassnahme, das Rehabilitation
Project
Force, ein. Jeder, der angebliche CI (Counter-Intentions,
dt. Gegenabsichten) gegen seine Pläne und Wünsche hatte,
wurde zusammen mit den Störenfrieden und Quertreibern ins RPF
gesteckt. "Ich war schockiert, als ich davon hörte", sagte Hana
Eltringham. "Auf mich machte es den Eindruck, als ob wir eine
Strafkolonie in unserer Mitte einrichten würden."
Da es lediglich nötig war, sich das Missfallen des Kommodore zuzuziehen, um dem RPF zugewiesen zu werden, schwoll die Zahl der RPF"ler rapide an. RPF-Insassen trugen schwarze Overalls, wurden vom Rest der Crew getrennt und schliefen in einem unbelüfteten Laderaum auf verdreckten Matratzen, die man eigentlich schon wegwerfen wollte, bevor der Kommodore entschied, dass sie sich für die neue Einheit eignen würden. Sieben Stunden Schlaf waren erlaubt, doch gab es während des Tages überhaupt keine freie Zeit und die Sitten waren rauh. Die Essenspausen waren nur kurz, und die RPF-Insassen bekamen das zu essen, was von der Crew übriggelassen wurde.
"Damals ging es wirklich den Berg runter", sagte Gerry Armstrong, der damals Hafenoffizier war. "Er wurde immer paranoider und aggressiver. Er war davon überzeugt, dass bösartige Menschen an Bord waren, die versteckte, böswillige Absichten hatten, und die wollte er alle im RPF haben. Das RPF wurde so zu einer absolut realen, täglichen Bedrohung für alle an Bord. Wenn er Kochgerüche über die Ventilation riechen konnte, musste der zuständige diensthabende Ingenieur für die Belüftung ins RPF. Wenn dem Koch das Essen anbrannte – RPF. Wenn ein Messenger sich über irgendjemand beklagte – RPF. Sein Verhalten wurde nach dem Motorradunfall definitiv immer bizarrer. Man konnte ihn auf dem ganzen Schiff hören, wie er so Tag für Tag herumschrie, brüllte, wetterte und tobte. Ständig behauptete er, dass die Köche ihn vergiften wollten und er begann überall Gerüche wahrzunehmen. Seine Kleidung musste 13 Mal in purem Wasser gewaschen werden, es mussten 13 verschiedene Kübel klaren Wassers genommen werden um ein Hemd zu spülen, damit er das Waschpulver nicht mehr riechen konnte. Zu der Zeit wagte niemand, auch nur darüber nachzudenken, dass der Kaiser gar keine neuen Kleider hatte. Er kontrollierte unsere Gedanken so sehr, dass man gar nicht darüber nachdenken konnte zu gehen, ohne gleichzeitig den Gedanken zu haben, dass etwas mit einem selbst nicht stimmte." [7]
Zur grossen Erleichterung der Crew hatte sich der Kommodore von seinem Unfall mehr oder weniger erholt, als sein 63. Geburtstag vor der Tür stand und das Schiff knüpfte an seine ziellosen Kreuzfahrten an, diesmal auf einem Dreieckskurs zwischen Portugal, Madeira und den Kanaren. Doch hatte eine subtile und bizarre Änderung in der Hackordnung an Bord stattgefunden: Nach dem Kommodore und seiner Frau waren die einflussreichsten Personen auf dem Schiff nun junge Mädchen in kurzen Hosen und Westen – die neuen Uniformen der dem Kommodore treu ergebenen Gruppe der Messenger.
Während Hubbard so lautstark gelitten hatte, hatten die Messengers viele kleine Aufgaben für ihn übernommen. Sie wuschen und kämmten sein Haar, halfen ihm sich an- und auszukleiden, massierten seinen Rücken, mixten seinen speziellen Abend-Vitamin-Drink und schmierten sein fleischiges Gesicht mit einer Creme ein, von der er glaubte, dass sie ihm ein jugendliches Aussehen verlieh. Als er sich wieder erholt hatte, fuhren die Messengers mit diesen Aufgaben fort und erfanden im Wettstreit untereinander immer neue kleine Gefälligkeiten, mit denen sie den Kommodore erfreuen konnten.
Das Ritual seiner Körperhygiene, wie es von den Messengers entwickelt worden war, wurde so zum Massstab für Hubbards immer barockeren Lebensstil. "Zuerst war ich überrascht über all die Dinge, die wir zu tun hatten", sagte Tanya Burden, die 14jährig als Messenger Anwärterin in Madeira auf das Schiff gekommen war. "Doch dann dachte ich mir, dieser Mann hat 50 Jahre studiert und daran gearbeitet, der Welt zu helfen, er hat soviel für die Menschheit getan, warum sollte er irgendetwas selbst erledigen?"
"Wenn er aufwachte, schrie er einfach "Messenger" und zwei von uns betraten sofort sein Zimmer. Gewöhnlich lag er in seiner Unterwäsche mit ausgestrecktem Arm in seiner Koje und wartete, dass wir ihn in eine sitzende Position hochzogen. Während eine von uns ihm einen Morgenmantel um die Schultern legte, gab ihm die andere eine Zigarette, eine Kool ohne Filter, zündete sie an und stand mit einem Aschenbecher bereit. Ich ging dann ins Badezimmer, um sicherzustellen, dass seine Zahnbürste, Seife und Rasierapparat auf festgelegte Weise hergerichtet waren. Ich bereitete dann sein Bad vor, prüfte das Shampoo, das Handtuch und die Temperatur des Badewassers."
"Wenn er dann ins Bad ging, legten wir seine Kleider zurecht, puderten seine Socken und Schuhe und bereiteten alles vor um ihn anzuziehen. Alles musste genau nach Plan gemacht werden, denn wenn wir es anders machten, schrie er uns an, und wir wollten ihn ja nicht verärgern. Das war das letzte was wir wollten. Wenn er aus der Dusche kam, war er in der Unterhose. Zwei von uns hielten seine Hose knapp über den Boden, und er stieg in sie hinein. Er wollte nicht, dass die Hosenbeine den Boden berührten, Gott bewahr, dass das geschah.Wir zogen seine Hosen hoch und schnallten seinen Gürtel zu, er zog dann seinen Reissverschluss hoch. Wir zogen ihm sein Hemd an, knöpften es zu, steckten sein Kool-Zigaretten in seine Hemdtasche, banden seine Krawatte und kämmten sein Haar. Er stand die ganze nur da und beobachtete, was wir taten. Dann folgten wir ihm auf Deck und trugen alles mit, was er brauchen konnte – Mantel, Mütze, Fernglas, Aschenbecher, extra Zigaretten, alles, was er vielleicht haben wollte. Wir hatten das Gefühl, dass es eine Ehre und ein Privileg war, alles für ihn zu tun." [8]
Die Messengers hätten sich in ihrer Erscheinung alle als High-School Cheerleader geeignet – hübsche blonde Mädchen mit weissen Zähnen und roten Lippen, kessen kleinen Brüsten, die gegen die geknoteten Westen drückten, entblösster Taille, engen Hot Pants, langen gebräunten Beinen, kurzen Socken und Sandalen mit hohen Absätzen. Sie hatten sich ihre Uniform selbst ersonnen, natürlich das Einverständnis des Kommodore eingeholt, die ihnen so die Möglichkeit bot, ihre pubertären Reize ins beste Licht zu rücken.
Während die männlichen Mitglieder der Crew gierig darum wetteiferten, die Messenger zu entjungfern, zeigte Hubbard selbst niemals irgendein sexuelles Interesse an ihnen. "Er hat nie versucht, sich an mich ranzumachen", sagte Tanya, "und soweit ich weiss hat er das auch nie bei den anderen Mädchen versucht: Er schlief nicht mehr mit Mary Sue; wir dachten, vielleicht ist er impotent. Ich denke, er hatte seinen Kitzel allein dadurch, dass er uns um sich herum hatte."
"Einmal fragte ich ihn, warum er junge Mädchen als Messengers gewählt hatte", sagte Doreen Smith. "Er sagte mir dann, dass das eine Idee war, die er von Nazi-Deutschland übernommen hatte. Er sagte, dass Hitler zwar ein Verrückter war, doch die Idee der Hitler-Jugend eine der besten Einfälle war, die dieser jemals hatte. Mit jungen Menschen hatte man eine blanke Tafel vor sich, auf die man alles schreiben konnte, was man wollte – und es ssollte seine eigene Handschrift sein. Das war wohl seine Idee: Junge Menschen herzunehmen und sie zu kleinen Hubbards zu formen. Er sagte, er hatte sich für Mädchen entschieden, denn Frauen wären loyaler als Männer."
Je mehr die Messenger für den Kommodore taten, desto eher kam er zur Überzeugung, dass sie die einzigen Crew-Mitglieder waren, denen er trauen konnte. In der Nacht, als sie ihn auszogen und die umfangreiche Prozedur durchgingen, ihn für die Bettruhe vorzubereiten, redete er gern mit ihnen, vertraute ihnen Dinge an und erzählte ihnen von seinen Abenteuern. Sie sassen dann auf dem Teppich am Ende seines Bettes und hörten sich stundenlang mit weit aufgerissenen Augen seine Geschichten an. Der spezielle Status, in dem sie sich befanden, trug jedoch nichts zu ihrer Charakterbildung bei. "Wir wurden zu biestigen kleinen Frauenzimmern", gab Jill Goodman zu. "Wir hatten Macht und waren unangreifbar." Es war nicht im geringsten ungewöhnlich, dass ein 14jähriger Messenger zu einem Führungsoffizier auf dem Schiff marschierte und ihn anschrie: "Du verdammtes Arschloch, du gehst jetzt ins RPF. Das wird dich lehren, nochmal Scheisse zu bauen." Es war undenkbar, zu widersprechen und sich zu rechtfertigen; es wäre, als ob man Hubbard widersprechen würde.
"Eine Art Herr der Fliegen Syndrom begann sich unter den Messengers breitzumachen", sagte Rebecca Goldstein, die von ihrem Bruder Amos Jessup für Scientology rekrutiert worden war. sie waren von ihrer Macht derart berauscht, dass sie extrem rachsüchtig, fies und unehrlich wurden. Sie waren eine sehr exklusive, gefährliche kleine Gruppe."
Im Mai 1974 nahm Hubbard eine sehr eigenartige Sache in Angriff, die vielleicht anzeigte, dass er selbst in seinen eigenen Gedanken die Fähigkeit verloren hatte, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Er suchte bei der US-Marine um die Kriegsmedaillen an, von denen er immer behauptet hatte, er hätte sie verliehen bekommen und doch wusste, dass er sie nie bekommen hatte.
Am 28. Mai schrieb das Verbindungsbüro des Schiffs in New York an die entsprechende Marineabteilung, fügte eine Vollmacht Hubbards bei, die Medaillen in Empfang zu nehmen und bat, deren Zusendung so schnell wie möglich zu veranlassen. Der Brief lieferte einige nützliche Hintergrundinformationen zu Mr. Hubbard, die von seinen fadenscheinigen "offiziellen" Biographien stammten: "Er diente im Südpazifik, wurde aber dann von 15 hochrangigen Offizieren abgelöst, um auf schnellstem Wege im Nordatlantik das Kommando einer Corvette zu übernehmen und 1942 an einer Schlacht gegen deutsche U-Boote teilzunehmen. 1943 wurde er zum Kommandanten einer Corvette Schwadron ernannt, und 1943 war er bei den Amphibienfahrzeug-Truppen im Einsatz." Dann folgte eine Liste mit siebzehn Medaillen, mit denen er angeblich ausgezeichnet worden war, inklusive der Purpurherz- und der Marine-Empfehlungs-Medaille, viele davon sogar mit Bronzesternen.
Am 18. Juni antwortete die Marineabteilung und sandte die vier Standard-Medaillen mit, die der frühere Leutenant der US Marine Reserve, Lafayette R. Hubbard, verliehen bekommen hatte und bemerkte: "Die Akten unserer Abteilung können den Anspruch von Mr. Hubbard auf die weiteren Medaillen, die sie in ihrer Anfrage auflisten, leider nicht bestätigen." [9]
Der Kommodore hatte offensichtlich keine Schwierigkeiten damit, dieses kleine Problem zu umgehen: Er brachte umgehend eine vergrösserte Photographie von den 21 Medaillen und Nadeln in Umlauf, die er während des Krieges errungen hatte. Einige fehlten, erkärte er der Crew. Denn eigentlich hatte er ja 28 Medaillen errungen, doch die restlichen waren ihm unter Geheimhaltung verliehen worden, denn das Marine-Kommando war beschämt darüber, dass er ein paar U-Boote in ihrem eigenen "Hinterhof" versenkt hatte.
Im Sommer wandte der Kommodore seine Aufmerksamkeit von seinem eigenen Image ab und dem des Schiffes zu. Er war auf die Idee gekommen, das Image der Apollo zu verbessern, indem er Gratiskonzerte und Tanzaufführungen für die ortsansässige Bevölkerung in den jeweiligen Anlaufhäfen anbieten wollte. Nach den ganzen Stunden, die er in Queens vor dem Fernsehgerät verbracht hatte, hielt er sich für einen Fachmann für populäre Musik und modernen Tanz; er glaubte er hatte wichtige "Entdeckungen" über die Natur der Rockmusik und die Notwenigkeit von harten Rhythmen gemacht. Oft demonstrierte er seine Theorien dem verwunderten Jim Dincalci. Auf dem Schiff konnte er seine Ideen mit seiner eigenen Gruppe, den "Apollo Stars", in die Praxis umsetzen, die sich aus Freiwilligen aus der Mannschaft zusammensetzte und bei Probespielen vom Kommodore selbst ausgewählt wurden; er hielt diese mit all der Selbstüberzeugung und Gelassenheit eines Mannes ab, der sein ganzes Leben im Show-Business verbracht hatte.
Ken Urquhart, der vermutlich mehr als alle anderen an Bord über Musik wusste, weigerte sich kategorisch mitzumachen. "Mein Lieblingskomponist war Mozart; ich konnte mit dem grauslichen und ungehobelten Lärm, den die Band da machte, nichts anfangen. Sie probten meistens am Nachmittag an Deck eine Musik, die von LRH stammte und einen sehr primitiven, fast animalischen Beat hatte. Ich wollte damit unter keinen Umständen etwas zu tun haben." Mike Goldstein, der auf der Universität in einer semi-professionellen Band Schlagzeug gespielt hatte, meldete sich freiwillig für die Apollo Stars, um dem RPF zu entkommen. "LRH hatte gesagt, dass jeder, der in die Band oder die Tanztruppe aufgenommen wurde, aus dem RPF entlassen wurde. Ich meldete mich freiwillig, denn ich dachte, dass alles besser sei als in den schwarzen Overalls herumzulaufen. Doch ich hatte unrecht. Die Band war schrecklich, einfach nur schrecklich; das war das peinlichste, was ich je in meinem Leben gemacht habe."
Hubbards Idee war, dass die Apollo Stars immer auf dem Achterdeck spielen sollten, wenn das Schiff in einen Hafen einlief und dass die Konzertarrangements für die Band und die Tanzgruppe immer im voraus bei den jeweiligen Anlaufhäfen gebucht werden sollten. Da er selbst auch erscheinen wollte, hatte er eine neue Uniform entworfen, die ihm ein nahezu theatralisches Aussehen verlieh. Die Mütze war in einem blauem Farbton und mit verschwenderischen Goldlitzen am Schirm ausgestattet; der Umhang war im gleichen Farbton wie die Mütze, hatte aber noch Streifen aus purpurner Seide. Das ganze schaute, wie Urquhart berichtete, "ganz speziell" aus.
Quentin Hubbard, inzwischen zwanzig Jahre alt, begann mit den Tänzern zu proben und genoss es so sehr, dass er den Fehler machte, seinem Vater zu sagen, dass er gern Tänzer werden wollte. "Oh nein, das wirst du ganz sicher nicht", antwortete Hubbard. "Ich habe andere Pläne mit dir." Damit war die Diskussion zu diesem Thema beendet, und Quentin durfte nicht mehr länger mitproben. Bald darauf machte er einen kläglichen Selbstmordversuch, als das Schiff in Funchal auf Maderia an den Docks lag.
"Er ging an Land und war dann für eine Weile verschwunden", sagte Doreen Smith, "und während die Leute ausschwärmten um ihn zu suchen, kam er einfach wieder an Bord. Ich ging zu ihm in die Kabine, um nachzuschauen, ob alles mit ihm in Ordnung wäre und fand ihn in seiner Koje liegend. Er lächelte mich an und ich sagte: "Hallo, wie gehts dir?" Er antwortete: "Nicht so gut, mein Magen ist völlig durcheinander." Dann gestand er mir: "Doreen, ich habe etwas ganz furchtbares getan. Ich habe einen ganzen Haufen Pillen geschluckt." Ich sagte: "Oh, Scheisse. Komm raus aus der Koje und schlaf jetzt bloss nicht ein." Ich begann dann, mit ihm in seiner Kabine herumzulaufen; dann sagte ich zu ihm: "Du weisst, dass ich deinen Vater davon informieren muss, oder?" Er nickte und sagte: "Ich weiss. Er wird wissen, was jetzt zu tun ist."
Doreen lief zum Kommodore und sagte: "Quentin hat Pillen geschluckt." Hubbard brauchte keine weiteren Erklärungen. Er liess Doreen Senf aus der Küche holen und mixte ihn in ein Getränk, das er dann Quentin zu trinken gab. Der Junge erbrach sich mehrmals und wurde dann zur Erholung in die Krankenabteilung gebracht. Sein Vater sandte eine Nachricht dorthin, dass Quentin, sobald er wiederhergestellt sei, dem RPF zugewiesen werden sollte. Mary Sue, die den Ruf hatte, ihre Kinder gegen die Exzesse des Regimes auf dem Schiff zu schützen, konnte hier jedoch nicht mehr intervenieren. Sie war für das Wohlergehen an Bord verantwortlich – sie hatte sogar beim Kommodore die Erlaubnis erwirkt, dass verheiratete Paare im RPF eine Nacht pro Woche gemeinsam verbringen konnten (!) – doch wusste sie, dass ihr Mann einen gewaltigen Zorn auf Quentin hatte und dass sie da nichts mehr bewirken konnte.
Rebecca Goldstein war ebenfalls
unter den Insassen des RPF
als er dort ankam. "Das war wirklich schwer für ihn", sagte sie.
"Er war sehr empfindlich und kultiviert, nahm sich selbst
überhaupt nicht wichtig, ganz das Gegenteil seines Vaters. Er
hatte kaum Bartwuchs oder Körperbehaarung und man konnte nicht
sagen, ob er schon angefangen hatte, sich zu rasieren. Es gab
Gerüchte, dass er versucht hatte sich umzubringen. Er buckelte vor
seinem Vater, er stand total unter seinem Einfluss."
Die tapferen Versuche der Apollo
Stars und der
angeschlossenen Tanztruppe, die Herzen und Köpfe der Spanier und
Portugiesen zu gewinnen, war nicht gerade von überwältigendem
Erfolg gekrönt, auch das politische Klima war nicht gerade
günstig für sie. In Portugal hatte es zu Anfang des Jahres
einen Militärputsch gegeben; die darauffolgende Unruhe hatte die
Portugiesen nervös und misstrauisch gegenüber
mysteriösen ausländischen Schiffen gemacht, die aus
undurchschaubaren Gründen ihre Häfen anliefen. Die Apollo
hatte es aber auch geschafft, die Spanier zu verärgern, indem sie
irrtümlich versucht hatte, in den Militärhafen El Ferrol
einzulaufen.
Doch das wahre Problem des Schiffs war, dass seine "Tarngeschichte" immer fadenscheiniger wurde. Man erzählte den portugisischen und spanischen Hafenbehörden immer noch, dass die Apollo einer höchst erfolgreichen Business Consulting Firma gehörte, doch alles was sie sehen konnten, war ein altes, rostüberzogenes Schiff, oft behangen mit zerlumpter Wäsche und bevölkert von einer jungen Crew in zerlumpten, schlecht passenden Uniformen. Kein Wunder, dass Spekulationen über die Aktivitäten des Schiffs ins Kraut schossen und dass Gerüchte in Umlauf kamen, dass das Schiff von der CIA betrieben wurde.
Jim Dincalci, der an Land versetzt worden war, um ein Hafenbüro in Funchal auf Madeira zu betreiben, war über diese Gerüchte alarmiert. "Es schien auf Madeira allgemein bekannt zu sein, dass das Schiff nicht das machte, was es in der Öffentlichkeit behauptete. Die meisten Leute schienen zu denken, dass es ein Spionageschiff der CIA war. Ich hatte mich mit einigen Leuten auf der Insel angefreundet und hatte Kontakt mit den örtlichen kommunistischen Zellen. Es war davon die Rede, dass die Kommunisten darauf aus waren, das Schiff beim nächsten Einlaufen in Madeira zu besetzen. Ich sandte Telexe an LRH um ihn zu warnen und empfahl ihm, einstweilen nicht nach Madeira zu kommen, bis sich die Situation wieder beruhigt hatte. Ich war total schockiert, als ich dann das Schiff in den Hafen einlaufen sah."
Die Apollo lief am 7. Oktober in Funchal ein und legte an ihrem üblichen Dock an. Es wurden Messengers ausgeschickt, die ein "Rock-Festival" mit den Apollo Stars am folgenden Wochenende bewerben sollten. Spät am Abend am Mittwoch, den 9. Oktober, während Mary Sue und weitere Mitglieder der Mannschaft an Land waren, begann sich eine kleine Gruppe junger Männer am Quai zu versammeln. Sie kamen mit finsterem Ausdruck und wild gestikulierend auf das Schiff zu; für die Crew an Bord war schnell klar, dass dies keine Freundschaftsbekundung war. Bald skanierte die Gruppe, die ständig weiter Zulauf bekam "C-I-A, C-I-A".
Nervöse Scientologen, die an der Reeling des Schiffs standen, versuchten zuerst "C-I-A" zurück zu skandieren, doch half das nicht, die Spannung zu verringern. Dann flogen die ersten Steine gegen den Rumpf der Apollo und eine Flasche zerbarst auf dem Vorderdeck. Es flogen mehr und mehr Steine und Flaschen – der Zorn der Menge schaukelte sich immer weiter auf. Die Mannschaft hatte sich an Deck zerstreut um Schutz zu suchen und begann, die Steine einzusammeln und sie zurück in die Menge zu werfen. Innerhalb weniger Augenblicke war eine Wurf-Schlacht im Gange.
Hubbard, der die ganze Szene von der Brücke aus beobachtete, schnappte sich ein Megaphon und dröhnte "Communista, Communista" in die Menge. Dann begann er Photos mit Blitzlicht von den Steinwerfern zu machen, was deren Wut nur noch weiter anheizte. Verschiedene Crew-Mitglieder wurden von den Steinen getroffen, unter anderem Kima Douglas, deren Kiefer durch einen grossen Steinbrocken gebrochen wurde, der sie voll ins Gesicht getroffen hatte. Auf dem Quai öffnete einer aus der Menge seine Hose, zog seinen Penis heraus und wackelte mit ihm herum, wurde dann aber von einem gut gezielten Wurf vom Schiff direkt getroffen
Während Steine, Stangen und Flaschen in alle Richtungen flogen, herrschte an Bord der Apollo totale Verwirrung. Einige Crew-Mitglieder beschrieben den Kommodore als absolut cool in dieser Situation, während andere behaupteten, dass er in Panik zu sein schien. Wie auch immer, es gab niemand, der das Kommando und die Verantwortung übernahm, jeder schrie andere Befehle. In einem Teil des Schiffs versuchte jemand, eine Gruppe zusammenzu bringen, um Eindringlinge abzuwehren; in einem anderen wurden Schläuche herausgezerrt und als Wasserwerfer gegen die Menge gerichtet in dem Versuch, sie dadurch zu zerstreuen.
Jeder Rest von Kontrolle in der aufgebrachte Menge verschwand, als die Schläuche gegen sie gerichtet wurden. Auf dem Quai befanden sich einige Motorräder, die verschiedenen Mitgliedern der Crew gehörten, sowie zwei Autos aus dem Besitz des Schiffs – ein Mini und ein Fiat. Alle Motorräder wurden in den Hafen geworfen, dann wurden die Autos über den Rand des Quais geschoben; sie klatschten mit enormem Getöse auf dem Wasser auf und gingen sofort unter. Inzwischen hatten andere aus der Menge die Leinen der Apollo an den Pollern gelöst; das Schiff begann vom Kai wegzutreiben.
Zu diesem Zeitpunkt trafen spät aber doch die portugisischen Behörden ein, um die Ordnung wiederherzustellen. Bewaffnetes Militär kam zum Schutz des Schiffs an Bord, ein Lotse half, das Schiff wieder zu verankern und ein Schutztrupp wurde ausgesandt, die Mannschaftsmitglieder, die an Land gewesen waren, in Sicherheit zu bringen, unter ihnen war ja auch Mary Sue. Die Polizei verlangte von Hubbard die Herausgabe der Filme. Der Kommodore, mächig stolz auf sich, händigte pflichtbewusst zwei Rollen unentwickelten Film aus, die er aus nicht benutzten Kameras herausnahm. Bis das Deck von all dem Glas und den Trümmern wieder gereinigt war wurde es Nacht.
Da es ziemlich offensichtlich war, dass die Bevölkerung von Madeira nicht länger an einem Rockkonzert der Apollo Stars interessiert war, verliess das Schiff am nächsten Tag den Hafen. Als nächstes Ziel wurde den Hafenbehörden in Funchal Cap Verde angegeben, 1500 Meilen im Süden. Sie fuhr mit südlichem Kurs ab bis sie ausser Sicht war. Dann drehte sie nach Westen, was die Crew zu aufgeregten Spekulationen veranlasste, ob der Kommodore sich nun entschieden hatte, in die USA zurückzukehren.
Die nächsten sechs Tage lang fuhr die Apollo bei herrlichem Wetter und begleitet von Delphinen und Walen auf einem spiegelglatten Ozean nach Westen. Am 16. Oktober legte sie in St. George an der Nordspitze Bermudas an um aufzutanken; Hubbard kündigte bei dieser Gelegenheit an, dass ihr nächster Anlaufhafen Charleston, North Carolina, sein würde. Auf diese Nachricht hin brach enormer Jubel unter der Crew aus: Viele aus der Mannschaft waren US-Bürger und hatten ihre Heimat seit Jahren nicht mehr betreten.
Acht Meilen vor Charleston erreichte sie eine codierte Funknachricht des Guardians Office, dass das FBI an den Docks auf die Ankunft des Schiffs warten würde. Hubbards Instinkt sagte ihm, trotzdem unverfroren an Land zu gehen; Mary Sue war von dieser Aussicht entsetzt; sie war davon überzeugt, dass ihr Mann verhaftet werden würde sobald er amerikanischen Boden betrat. Es folgte eine wilde Streiterei. "Alle an Bord konnten hören, wie sie sich zwei Stunden lang gegenseitig anschrieen", sagte Hana Eltringham. sie war unnachgiebig darin, dass wir nicht anlegen dürften. Sie sagte, er würde wegen zehn bis fünfzehn verschiedener Vergehen angeklagt werden; das wäre sein Ende – doch sie würde das nicht zulassen."
Diesmal setzte sich Mary Sue durch. Hubbard rief die Führungscrew auf das Promenadendeck und erklärte, dass er seine Pläne ändern müsse. Er werde eine Nachricht nach Charleston schicken, dass das Schiff nach Norden fahren würde, um in Halifax in Neuschottland Ersatzteile abzuholen. Dann würden sie nach Süden in die Karibik fahren.
Die Apollo legte zwei Tage später in Freeport auf den Bahamas an, während FBI-Agenten in Halifax, Neuschottland, geduldig auf das Schiff warteten. Es dauerte jedoch nicht lange bis sie herausgefunden hatten, was passiert war und das Schiff wurde verbissen verfolgt als es die nächsten zwölf Monate in der Karibik von einer Insel zur nächsten mäanderte. Es war kaum überraschend, dass niemand in Washington ausmachen konnte, was L. Ron Hubbard eigentlich vorhatte, denn L. Ron Hubbard wusste es selbst nicht.
Es schien, als ob der Kommodore einfach eine karibische Auszeit genoss, während er sich Gedanken über seine nächsten Schritte machte. Er hatte für sich eine Anzahl tropischer Uniformen in weisser Seide entworfen, auch die Messengers wurden mit enganliegenden weissen Uniformen ausgestattet, dazu noch verspiegelten Sonnenbrillen – eine Innovation, die der Kommodore vorgeschlagen hatte und die ihrer Erscheinung etwas entsprechend düsteres gab. Bei den meisten Anlaufhäfen spielten die Apollo Stars für ein desinteressiertes Publikum, das gerade nichts besseres zu tun hatte, als in der Sonne zu sitzen und ein Gratiskonzert zu hören und sich dabei zu wundern woher die Musiker kamen. Der Kommodore machte wieder Photos und versuchte, sich an die lokale Politik anzunähern indem er anbot, von den Lokalpolitikern Photoportraits aufzunehmen. Er photographierte den Premierminister und verschiedene Mitglieder der Opposition in Curaçao, dann verbrachte er einige Zeit in einem Kloster und photographierte die dortigen Nonnen. Er war mit den Ergebnissen sehr zufrieden und sandte ihnen einen vergrösserten, gerahmten Abzug sowie einen Scheck über 1000 $, um dem Konvent und den Nonnen für ihre Kooperation zu danken.
Er konnte sich das ohne Probleme leisten, wie Kima Douglas wusste. "Während wir auf den Bahamas waren, wurde eine Meldung publiziert, dass die Schweiz die Steuergesetze auf eine Art ändern wollte, die auch unser Geld dort tangierte. Der alte Mann bekam einen Anfall. Ich hörte ihn schreien und brüllen und ging hinauf, um zu sehen, was los war. Er schritt wütend auf und ab und schrie aus vollem Hals: "Weisst Du, was die da machen? Alles ist weg. Weg! Weg! Wir werden alles verlieren." Als er sich dann wieder ein wenig beruhigt hatte, schlug Kima vor, dass sie das Geld ja woander hin transferieren könnten. Drei Stunden später sass sie mit zwei weiteren Scientologen in einem Flugzeug nach Zürich; mit im Gepäck hatte sie handgeschriebene Vollmachten von Hubbard, die sie ermächtigte, sein gesamtes Vermögen auf eine Bank in Liechtenstein zu transferieren.
Als sie dort ankamen, wurden sie in den Tresorraum der Bank geleitet; dort zeigte man ihnen das Geld. Kima Douglas, die gedacht hatte, dass es nichts mehr in Scientology gäbe, dass sie überraschen könnte, war wie vom Donner gerührt. "Aller Augen öffneten sich weit. Das war ein Stapel, ungefähr 1,20 m hoch und knapp einen Meter breit aus Dollars, Mark und Schweizer Franken, alles in grossen Scheinen. Ich konnte nicht mal annähernd schätzen, wieviel Geld das war, aber es war viel mehr, als wir tragen konnten."
Sie brauchten annähernd zwei Wochen, um das Geld auf eine Bank in Liechtenstein zu transferieren; die Seriennummern – die erste und die letzte Note jedes Bündels – mussten notiert werden. Als die Mission wieder auf die Bahamas zurückkehrte, musste Kima dem Kommodore die genaue Grösse der Stapel in den verschiedenen Währungen beschreiben. "Er war sehr zufrieden", sagte sie. "Er dachte, er hatte die Schweizer ausgetrickst."
Hubbards Stimmung blieb wie immer wechselhaft und war wie schon länger von seinen diversen Phobien abhängig. Er entdeckte, dass die unglückliche Hana Eltringham eine besonders feine Nase besass und lies sie daraufhin als spürhund" die Quellen der Gerüche aufspüren, die ihn plagten. "Wann immer er sich über einen schlechten Geruch beklagte", sagte sie, "wurde ich von einem Messenger aus meinem Büro gerufen, um zu ihm zu gehen und auf allen vieren herumzukriechen und heruaszufinden, wo der Geruch herkam. Ich machte eine Ecke aus, dann rissen wir die Wandverkleidung auf, und sehr oft fanden wir zum Beispiel Schimmel."
Es war im Interesse jedes Crewmitglieds, den Kommodore bei Laune zu halten, vor allem Kathy Cariotaki hatte daran grosses Interesse. Sie war der Kopf der "Haushalts-Abteilung" auf dem Schiff, eine Position, die aufgrund ihrer Nähe zum Kommodore fast automatisch ausgedehnte Aufenthalte im RPF nach sich zog. Doch Kathy hatte ein spezielles Lob dafür erhalten, dass sie von der griechischen Regierung eine ausdrückliche Entschuldigung nach dem Korfu-Debakel erwirkt hatte; sie nutzte ihre natürlichen diplomatischen Fähigkeiten in der "Haushalts-Abteilung" zu ihrem Vorteil.
"Wenn er damit anfing sich darüber zu beklagen, dass etwas komisch schmeckte, musste man sofort eine Lösung haben. Wenn ihm ein Gericht nicht schmeckte, fing er an zu schreien und zu toben, dass wir ihn verhungern lassen würden und alle wurden zur Zielscheibe. Meine Lösung war, immer zwei Alternativgerichte für ihn bereit zu halten, sodass man ihm immer schnell etwas anderes vorsetzen konnte. Mary Sue war eine Diätfanatikerin, immer probierte sie die eine oder andere Diät aus. Eines Tages sandte sie eine Nachricht an die Küche, was sie an diesem Abend gemäss ihrer neuesten Diät zu essen wünschte. Wenn dann das Essen serviert wurde, horchte ich für gewöhnlich, ob es irgendwelchen Ärger gäbe, doch diesen Abend schien alles glatt zu gehen, also ging ich wieder in mein Büro. Dann kam ein Messenger und sagte, der Kommodore wollte mich in der Lounge auf Deck A sprechen. Als ich dorthin kam, schrie er wieder aus vollem Hals. Ich konnte nicht verstehen, was in aller Welt er da schrie, bis er seine Lautstärke um einige Dezibel verringerte. Er beschwerte sich, dass die Köche Mary Sue verhungern liessen. Er hatte ihr sein Abendessen gegeben und ich sah, wie sie es in sich hineinschaufelte, als ob das Ende der Welt nahe wär. Sie schaute mich mich einem Blick an, der besagte: "Halt bloss deinen Mund". "
Wenn der Kommodore an Land ging um Photos zu machen, fungierte Kathy Cariotaki als Fahrerin und kümmerte sich bereits einen Tag vorher um die Fahrtroute. In Kingston, Jamaika, entschied sich Hubbard dazu, einige Photos in den Slums zu machen. Auf sein Drängen hin hatte Kathy einen alten hellroten Pontiac Cabrio gemietet, der unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich zog. Es schlug ihnen offen Ablehung entgegen. Hubbard, der im Fond des Wagens sass, schien völlig selbstvergessen zu sein und machte weiter Aufnahmen, während eine Gruppe schwarzer Jugendlicher sich über sie lustig machte und ihnen Schimpfworte zurief. Einer aus der Gruppe fuhr mit einem Fahrrad hinter dem Auto nahe heran und johlte herum; Hubbard drehte sich um und johlte so wild zurück, dass der Bursche vom Fahrrad fiel. Kathy hatte das Gefühl, dass der Kommodore die Gefahr nicht wahrnahm, doch zurück auf dem Schiff klopfte er an Mary Sues Tür uns sagte: stell dir vor, Liebling. Ich hätte heute nachmittag beinahe einen Tumult verursacht." Im Frühjahr 1975 auf St. Vincent bereitete sich das Schiff darauf vor, einen überraschenden Gast aus Bremerton, Washington, zu empfangen – den Vater des Kommodore. Harry Ross Hubbard war inzwischen 88 Jahre alt und sehr gebrechlich, doch war er entschlossen, Frieden mit seinem entfremdeten Sohn zu schliessen. Der alte Herr kam im Taxi am Quai an und der Kommodore ging den Laufsteg hinunter, um ihn zu begrüssen – das erste Mal, dass man ihn sah, dass er das Schiff verliess, um einen Besucher willkommen zu heissen. Die Crew hatte den Befehl erhalten, alle Hinweise auf Scientology vor dem Vater des Kommodore zu verbergen, doch dieser war schon zu alt und zu konfus, um sich noch um solche Dinge zu kümmern. Er sass stundenlang mit seinem Sohn zusammen und unterhielt sich mit ihm, wanderte wohlwollend auf dem Schiff umher und zeigte nur wenig Neugier daran, was hier vorging. Mit einem reichlichen Nachschub an Bier und ein paar Angelausflügen war er zufrieden. Als er nach Hause zurückkehrte, erzählte er seiner Schwägerin Marnie, dass er "eine wunderbare Reise" gehabt hätte. [11] Er starb wenige Monate später. |
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Die Apollo war nicht lange in der Karibik, als sie wieder den Argwohn in den verschiedenen Anlaufhäfen auf sich zog. Sie kreuzte von den Bahamas zu den Westindischen Inseln, weiter zu den Insel über und unter dem Wind und den Niederländischen Antillen und dann wieder zurück. Gerüchte über ungesetzliche und geheime Aktivitäten folgten ihr so hartnäckig wie die Seemöven. Auf Trinidad spekulierte eine wöchentlich erscheinende Boulevard-Zeitung darüber, dass das Schiff Verbindungen mit der CIA hatte und mutmasste, dass die Crew auf irgendeine Art mit den grässlichen Sharon Tate Morden in Los Angeles in Verbindung stand. Die dortige amerikanische Botschaft kabelte trocken nach Washington: "Das umstrittene Schiff Apollo scheint sich eine willkommene Ankunft in Trinidad verscherzt zu haben." [12]
Für die Besatzung des Schiffs war es offensichtlich, dass da eine Verschwörung im Gange war. Captain Bill Roberton erklärte, dass Aussenminister Henry Kissinger einer der "Hauptverschwörer" war, der Druck auf die verschiedenen Inseln ausübte und damit drohte, ihnen die Finanzhilfe zu streichen, falls sie die Apollo willkommen heissen sollten. [13] Das erschien den Scientologen absolut einleuchtend.
Auf dem Schiff wurden immer noch Kurse für fortgeschrittene Scientologen angeboten; im Juni war eine neue Studentin, Pam Kemp, Hubbards alte Freundin aus den Tagen in St. Hill, auf das Schiff gekommen. Sie war schockiert, ihn so sehr gealtert zu sehen. "Ich sah diese Figur an Bord kommen, mit einem grossen Hut auf dem Kopf und einem rotlinierten Marinemantel; ich dachte bei mir: "Wenn mich nicht alles täuscht, ist das LRH." Er war sehr langsam und sah alt aus. Ich ging zu ihm hin und sagte: "Hallo Ron." Er schaute durch mich hindurch, als ob er mich nicht erkennen würde. Ich dachte mir, vielleicht hört er ja nicht gut, also ging ich auf die andere Seite und sagte: "Hallo Ron. Wie gehts?" Er erkannte mich nicht, wusste nicht mehr, wer ich war. Das kam mir schon komisch vor. Später fand ich heraus, dass er mich vermutlich nicht richtig gesehen hatte, weil er eine Brille brauchte, jedoch niemals eine tragen wollte. [14]
Nicht lange darauf hatte Hubbard einen leichten Schlaganfall, während das Schiff im Hafen von Curaçao lag. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, blieb dort zwei Tage auf der Intensivstation und wurde dann in ein Privatzimmer verlegt. Dort blieb er dann drei Wochen lang, Tag und Nacht umsorgt von den Messengers. "Um ihn zum Verbleib im Krankenhaus zu bewegen", sagte Kima Douglas, "mussten wir ihm das Essen vom Schiff bringen. Er wollte das Essen des Spitals nicht anrühren, so brachten wir ihm in Wärme- bzw. Kühlhalteboxen sein Essen, jeweils 16 Kilometer pro Tour einfach." Als er sich soweit erholt hatte, dass er das Spital verlassen konnte, zog er zur Rekonvaleszenz in ein Strandhäuschen auf dem Grundstück des Curaçao Hilton.
Während er dort war, sandte er einen Helfer, Mark Schecter, auf streng geheimer Mission in die USA. Schecter hatte einen Koffer voller Geld bei sich. Er hatte den Auftrag, dieses Geld an einen anderen Scientologen, Frankie Freedman, zu übergeben, der ein Motel in Daytona Beach, Florida, gefunden hatte, das zu vermieten war.
Obwohl es nur einer Handvoll
Leuten bewusst wurde, waren die
Tage der Seefahrt für die Sea Org damit
vorüber.
Last updated: January
08,
2011
[1] Interview
with
Ken
Urquhart,
Maclean, VA., April 1986
[2] Interview with Jim Dincalci,
Berkeley, CA, August 1986
[3] Interview with Eltringham
[4] Interview mit
Kima Douglas, Oakland, CA, Sept. 1986
[5] Interview mit Jill Goodman, New
York, März 1986
[6] Interview mit Doreen Gillham
[7] Interview mit Gerry Armstrong,
Boston, Februar 1986
[8] Interview mit Tanya Burden, Boston,
Februar 1986
[9] L. R. Hubbard, Marine-Akten
[10] Interview mit Kathy Cariotaki, San
Diego, Juli 1986
[11] Interview mit Mrs Roberts
[12] Los
Angeles Times, 29. August 1978
[13] Capt. Bill Roberts Debrief Transkript,
Mai 1982
[14] Interview with Pam Kemp