"Gipfeltreffen der Inquisitöre"*


Rückblick auf das 7. "ostelbisches"    Fortbildungsseminar zum Thema Sekten, Jugendreligionen, Okkultismus vom Dialog Zentrum Berlin oder das "Gipfeltreffen der Inquisitöre"*

(* diese Bezeichnung wurde von einem unabhängigen Scientologen-Komitee vorab vergeben)


Schon bei der Abfahrt in Wien konnte ich das Plakat sehen, welches Gerhard Förster, ein Ex-Scientologe, der schon in den frühen 80ern aus der Scientology-Sekte ausgestiegen ist, gemalt hatte. Es war super gemacht, ich konnte mich vor Lachen kaum halten. Es zeigte eine Riesenkrake, die die Scientology-Organisation darstellen sollte und das Conterfei von Sektengründer L. Ron Hubbard sowie ein Selbstbildnis von Gerhard Förster mit einem grossen Brett vor dem Kopf, welches seinen damaligen Blickwinkel, als er noch Scientology-Mitglied war, darstellen sollte.

Nach einer langen aber kurzweiligen Reise nach Berlin ging es dann mit mehreren Sektenbeauftragten in eine Bar, in eines von Tilman Hausherrs Stammlokalen in Schöneberg in der es einen guten Capuccino gab und anschliessend gings in ein gutes Lokal zu einem leider sehr kalorienreichen Essen. Dann haben wir noch die Bärenausstellung 'Unter den Linden' (tausende von Plastikbären jeder mit einer menschlichen Hand und einer Bärenhand) besucht. Bekanntlich ist ja der Bär das Wappentier von Berlin.

Auf dem 7. "ostelbischen" Fortbildungsseminar zum Thema Sekten, Jugendreligionen, Okkultismus vom Dialog Zentrum Berlin konnten wir einige interessante Bekanntschaften schliessen wie z.B. mit der Abgeordneten Frau Renate Rennebach und Frau Solveig Prass, sowie mit den Herren Rüdiger Hauth (konnte faszinierende Anekdoten erzählen), Ingolf Christiansen, Kurt Kreibohm, und Gunar Werner, einem Ex-Mormonen, der damit eine Vorkämpferrolle auf dem Gebiet Mormonen-Ausstieg übernommen hatte.

Ziemlich am Ende meiner am Abend des 10. November stattgefundenen Buchpräsentation hat Thomas Gandow die Xenu Mütze von Tilman Hausherr aufgesetzt und die Geschichte von Xenu und OT III erzählt (ich dachte ich fall um vor Lachen). Ich hatte einen freundlichen Assistenten an meiner Seite, der Mikropannen behob bzw. verursachte. Besonders gefreut habe ich mich auch über Natascha Kobitzsch, die ein sehr umfangreiches Wissen über Scientology mitverbreiten konnte, und ja eine nahezu identische Situation wie ich durchlebt hatte. Gerhard Förster machte würzige und sehr treffende Bemerkungen und machte die anwesenden OSA-Leute darauf dabei aufmerksam, sich gewisse Hubbard-Zitate doch auf der Zunge zergehen zu lassen wie zB. dieses hier:

"Wir haben dich lieber tot als unfähig"
  HCOPL 7.2.1965, Nr.1 der Serie: "Die Funktionsfähigkeit der Scientology erhalten."

Am "kalten" Buffet gab es statt dessen heisse Kürbis-Suppe, warmen Zwiebelkuchen von Ute Gandow (mmmmh!), österreichischen Wein und Nüsse aus meinem Garten (nämlich die, die der Squirrel nicht genommen hat)

Die Österreicher-Gruppe der Teilnehmer möchte sich gerne auf diesem Weg für die hervorragende Zusammenarbeit in einem angenehmen und aggressionsfreien Rahmen beim Veranstalter dem Dialog Zentrum Berlin und Pfarrer Thomas Gandow bedanken.

Die Problematik zu genannten Themen hat die Teilnehmer dieses Fortbildungsseminars wieder ein Stück mehr an Zusammenarbeit weitergebracht und zusammengeschweisst, sowie die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen haben die Menschen, die damit täglich konfrontiert sind, erneut aufhorchen und hellhörig werden lassen. Dieser länderüberschreitende Erfahrungs- und Gedankenaustausch war für unsere kleine Gruppe sehr wichtig und aufschlussreich.

Am Nachhauseweg erreichte uns leider die traurige Nachricht von der Seilbahnkatastrophe in Kaprun, ich habe früher oftmals diese Standseilbahn benutzt als ich zum Schifahren auf das Kitzsteinhorn fuhr. Unsere kleine österreichische Reisegruppe war von diesem Katastrophen-Ereignis sehr traurig und betroffen.


Ilse Hruby
14.11.2000


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