DAVID
MAYO 
Das
Bare-Faced
Messiah Interview
DAVID MAYO - Palo Alto,
Kalifornien,
28. August
1986
David Mayo
verbrachte
25
Jahre in der "Church of Scientology" was ihn zu einer Person mit den
meisten
Erfahrungen über diese Organisation gemacht hat. Seine langen
Erfahrungen
als Auditor der meisten "senior
Scientologen",
einschliesslich L. Ron Hubbard und seiner Frau, gaben ihm einen
beträchtlichen
Status. Nach internen Auseinandersetzungen verliess er 1980 die
Organisation
oder richtiger, er wurde entfernt und 1983 degradiert als jemand der
"squirrelt"
dargestellt. Er blieb Hubbard und seinen Grundsätzen
gegenüber
jedoch loyal und gründete das "Advance Ability Center" (AAC) wo er
Hubbards Technik weiter anwendete. Das AAC scheint nun aufgelöst.
Mayo
wurde 1986 von Russell Miller, einem britischen Schriftsteller und
Journalisten,
interviewt und zwar für die unautorisierte Biographie von Hubbard,
Bare-Faced
Messiah. In dem folgenden Interview gibt Mayo eine Übersicht
über
seine Erfahrungen in Scientology.
Interview – 28. August 1986
Meinen
ersten
Kontakt
mit Scientology hatte ich während meiner Schulzeit durch einen
Lehrer,
der mir einige Bücher auslieh. Dies war in Auckland, Neuseeland.
Ich
schloss mich der Org Ende 1959 als Mitarbeiter an. Zu der Zeit war ich
Student. Die Org bestand aus zwei Teilen, HASI (Hubbard Association of
Scientologists International) und dem HCO Hubbard Communication
Office).
HCO war Hubbards eigenes Büro innerhalb der Org. Ich arbeitete ab
Ende 1959 für das HCO und begann eine Korrespondenz mit ihm. Die
Dame,
die mich geworben hatte, Betty Turnbull, war für das HCO
zuständig,
Frank, ihr Ehemann, für HASI: LRH
war unzufrieden mit Frank und
begann
mir Briefe zu schicken in denen er mich um eine Untersuchung der
Angelegenheiten
bat. Das Endergebnis war, dass beide gehen sollten ansonsten gefeuert
wurden.
Er warf ihnen vor, dass sie Kommunisten seien und versuchen würden
die Org und seine Pläne zu sabotieren.
Ich dachte
die
Org
sei dazu da Menschen zu helfen und nun begann meine Korrespondenz mit
dem
Gründer über ein Kommunistisches Komplott. Er schrieb mir
eigenhändig
Briefe und schickte Telegramme. Es war ein richtiger Schock. Ich
bemerkte,
dass ich die Dinge nicht verstehen konnte. Ich versuchte diese Art der
Paranoia zu realisieren, denn für mich hatte der Mann
herausragendes
geleistet mit all seinen Büchern. Ich musste einen "Security
Check"
bei Betty Turnbull machen und meine Empfehlung an Hubbard war, dass sie
keine Kommunistin ist, hart arbeitet und er sie nicht gehen lassen
soll.
Ich sagte sie sind absolut OK und er hat sie gefeuert.
Das erste
mal
traf
ich ihn Anfang 1962 als ich nach Saint
Hill zum Briefing Kurs kam. Er
war
freundlich, normal (down to earth), die meiste Zeit persönlich und
angenehm. In den späteren Jahren hat sich dies dramatisch
verändert.
Er wurde zu einem dieser Typen, der ständig über seine Tech
redete
und alle dazu aufforderte ihn Ron zu nennen. Die Vergötterung
hatte
aber noch nicht begonnen. Ich schloss den Kurs Ende 62 ab und ging
zurück
nach Auckland bis Ende 1967. Ich machte eine weitere Reise nach Saint
Hill
1965. Dann Ende 1967 trat ich in die Sea Org
ein und begab mich nach
Valencia,
wo die Royal
Scotsman sich im Januar 68 befand.
Die
Literatur, die ich vor meinem
Weggang
erhielt
war ziemlich irreführend. Sie beschrieb eine OT Basis und sprach
über
eine Land-Basis in irgendeinem Ausland. Es klang exotisch und aufregend
und dort wollte Hubbard einige der unteren Bereiche erforschen und
suchte
dafür gut ausgebildete Leute aus, die daran teilnehmen sollten.
Sofort
als ich in Valencia ankam nahm ich ein Taxi in den Hafen. Die
Anordnungen
von Hubbad waren ziemlich mysteriös. Im Hafen sah ich ein altes
rostiges
Schiff, das dort festgemacht war. Ich versucht dem Fahrer klar zu
machen,
dass wir einen Fehler gemacht hatten. Er beharrte darauf, dass es
richtig
sei. Ich verliess das Taxi ging auf das Schiff und stellte fest:"
Bei Gott, das ist der Ort."
LRH war zu
dieser
Zeit
nicht an Bord. Er arbeitete an der Mission Into Time. Er war
voll
mit Metalldetektoren und versuchte vergrabenes Gold zu finden. Das
Schiff
war rostig und dreckig und wir versuchten diesen Mist sauber zu
bekommen.
Es war zweifellos nicht diese exotische OT-Niederlassung! Nach einigen
Wochen kam LRH zurück und war äusserst unzufrieden mit der Royal
Scotsmann. Die Avon River kam in den Hafen zurück und
wir
waren alle froh ihn wieder zu sehen. Er schickte ein halbes Dutzend Sea
Org Leute in Uniform auf unser Schiff, die extrem streng waren. Sie
hatten die Anordnung nicht zu sprechen, sie gingen nur herum und
erzählten,
dass wir in einer sehr schlechten und niederen condition
wären.
Alles war sehr unerfreulich. Nach ein paar Tagen kam Hubbard an Bord,
ebenfalls
sehr verbissen.
Ich ging in
den
grossen
Raum, der als sein Büro benutzt wurde, sah ihn aber nicht oft,
ausgenommen
wenn er einmal täglich seine Runden auf dem Schiff drehte. Er war
extrem verärgert, lief schreiend herum und brüllte
Anweisungen
für die Leute. Keiner wusste was los war – jeder versuchte mit ihm
auszukommen.
Ich selber und ein
paar
andere
Leute, die sich vertrauen konnten sprachen darüber. Solcherlei
Dinge
auszusprechen war ein Verstoss. Einige Besatzungsmitglieder waren
sehr verängstigt darüber, dass keine Fragen beantwortet
wurden
und wenn man fragte, dann wurde man aus Scientology rausgeschmissen,
was
für die meisten Leute damals eine untragbare Angelegenheit
bedeutete
– man kann es sich nicht vorstellen. Die meisten waren sehr
verunsichert.
Hubbard bestellte alle zu sich, setzte sie an das E-Meter und fragte ob
sie irgendwelche Zweifel oder Widersprüche mit dem Gebrauch der
Ethik
hätten. Zeigte das E-Meter etwas an, dann wurden die Leute in den
Zustand Zweifel gesetzt und teilweise rausgeschmissen. Dies alles
geschah
im Februar 1968.
Das
eigentliche
Kreuzfahrt
begann einige Monate später. Ich wechselte auf die Avon River
und die erste Advanced Org etablierte sich auf der Royal Scotsman
im Februar oder März 68. Vor der Kreuzfahrt wurde diese Advanced
Org
nach Alicante an Land gebracht. Ich ging von der Avon River
nach
Alicante und einige Punkte der Verpflichtungen begannen. Ich war im
Mai/Juni
68 in Alicante. Dann nahm uns die Avon River auf (LRH war auf
der Scotsman)
und wir fuhren über das Mittelmeer nach Tunesien, trafen dort die Royal
Scotsman und dann wechselte ich wieder auf die Scotsman.
Im Februar
1968
versuchte
ich ihn jeden Tag zu sehen, wenn er seine täglichen Runden auf der
Scotsman
drehte. Dann ging er auf die Avon River und einige Tage
später
wurde ich auf die Avon River beordert. Als wir in Bizerte in
Tunesien
ankamen arbeitete ich als Auditor auf der Royal Scotsman. 1962
war
er sehr persönlich und freundlich. 1965 war er um einigeres
strenger.
1968 war er praktisch die ganze Zeit nur noch ärgerlich. Keiner
wusste
warum. Ich denke er hat heftigen Ärger bekommen – zu der Zeit
wusste
ich nicht warum – da er mit einigen Regierungen PTS war, aber
überwiegend
hat er sich selbst in diese Situation gebracht mit verschiedenen
Ländern
und war ständig an einem anderen Ort. Er zahlte keine Steuern in
den
US, plünderte die Orgs in den US, reiste im Land herum, lief vor
seinem
Büro in England davon, dennoch glaube ich nicht, dass es eine
wirkliche
Verfolgung von Scientology gab. Dann ging er nach Rhodesien und dort
versuchte
er Ian Smith zu stürzen und zu versuchen sich vom Commonwealth zu
trennen und wurde deshalb aus Rhodesien rausgeschmissen. Er bekam
Einreiseverbot
für England, konnte nicht mehr in die US zurück, da er von
der
IRS gesucht wurde. Er glaubte in keinem Land mehr leben zu können,
daher gründete er die Sea Org. Wir überprüften alle
Länder,
die ein Auslieferungsverfahren für die US und Grossbritannien
hatten und wenn ja, dann wollte er da nicht leben – und dies war
überwiegend
in der dritten Welt.
Mitte 68
wurde
ich
in die Advanced Org nach Edinburgh beordert und blieb dort bis Ende 79,
danach ging ich wieder aufs Schiff. Von Januar '71 an war ich auf den
Schiffen,
bis die Sea Org an Land ging.
Sein
Benehmen
veränderte
sich. 1968 war er wirklich sehr oft ärgerlich. In den frühen
70er änderte es sich, er war häufig krank. Manchmal war er
bettlägerig
und dann war es wunderbar ruhig. Gegen Ende des Jahres 70 ging es ihm
wieder
besser und er war freundlich. Dann wurde es 81 wieder schlimmer und er
fiel zurück in seine aufbrausende Art. Es gab ein meeting in
Clearwater
(Florida) mit einer Menge Mission holder von Flag
(Land Basis in
Clearwater),
die sich über das Management beschwerten und protestierten. Als
Hubbard
es erfuhr beschrieb er es als Meuterei und wurde noch üblerer
Laune.
In den
folgenden
Jahren
zog er sich immer mehr zurück.
Auf dem
Schiff
wurde
ich oft von ihm für "technische Konferenzen" gerufen. Ich habe
eine
Menge an seinen "Entdeckungen" mitgearbeitet und zwar ab 73. Ich wurde
von da ab sein C/S
(Case Supervising) und habe ihn seit '73 auditiert.
Er pflegte
den
Meister
der Marine zu spielen indem er auf der Brücke erschien – meinte
jeder
würde dann vor Angst beben und glauben, dass Köpfe rollen
könnten.
Der Steuermann käme durcheinander, wäre nicht auf dem rechten
Kurs, der Navigator hätte keine korrekte Position und so weiter.
Er machte
eine
Menge
Forschungen und hatte eine Menge von Leuten, die für ihn
geschrieben
und "geforscht" haben. Viel von seinen "Forschungen" bezogen sich auf
das
Solo Auditing. Er hat
vieles an sich selber ausprobiert und hat mich
angewiesen
es an anderen anzuwenden.
'79 in
Hemet
haben
wir zusammen TV angeschaut und über seine Erinnerungen gesprochen.
Er sprach über die Zeit als er ein "Troubadour" in den blauen
Bergen
war und herumgezogen ist, Gitarre spielend und Hill-Billy Songs
singend,
womit er seinen Lebensunterhalt bestritten hat. Ich wusste nicht, was
zutreffend
war. Ich glaube er hat sich einfach ausgedacht, weil ich vorher nie
darüber
gehört hatte. Er hatte eine Gitarre und fing an Lieder zu singen.
Er konnte ein wenig spielen, aber es klang sehr amateurhaft. Ich denke
er hat die Lieder geschrieben während er durch die Lande zog, aber
sie klangen wie Hill-Billy Songs. Ich auditierte ihn und hatte eine
Wohnung
neben ihm.
Ende
September 78
wurde
er krank und begab sich nach La Quinta. Er dachte, dass es eine FBI
Untersuchung
geben würde und Anfang 79 verliess er wieder La Quinta und begab
sich in eine Apartment Komplex nach Hemet. Später kam ich auch
dort
hin und auditierte ihn auf den NOTs. Mitte '79 begann er dann mit den
Solo
NOTs.
Nachdem die
Sea
Org
an Land gegangen war begab ich mich nach Daytona. LRH wohnte dort in
einem
separaten Gebäude. Wir übernahmen ein Motel und er wohnte
praktisch
nebenan, obgleich es ein Geheimnis sein sollte. Keiner von uns sollte
wissen
wo er war, aber wir pflegten ihn zu sehen. Die Sea Org machte ein
grosses
Geheimnis daraus, aber dennoch, man konnte ihn auf dem Balkon seines
Hotels
sehen. Uns wurde ein falscher Grund, ein sonderbarer Grund genannt, das
niemand in das Hotel gehen soll, nicht mal zu einem Drink in die Bar,
da
es dort SPs
(unterdrückerische Personen) gab, darum sollten wir
weg
bleiben. Niemand glaubte es, denn das war zu abwegig. Dann hiess es,
er würde ins Motel kommen und würde uns fast jeden Tag
für
einige Wochen einen Vortrag halten. Er käme in einem Auto, wir
konnten
es sehen wie es das Motel verliess, in die entgegengesetzte Richtung,
um den Block fuhr und dann zurück kam. Einige der Boten lebten mit
ihm, wir waren gewohnt sie zu sehen, wie sie aus dem Hotel kamen und zu
unserem Motel gingen. Wir waren alle daran gewöhnt angeblich nicht
zu wissen wo er war.
Dann
begaben wir
uns
nach Clearwater und Hubbard lebte in einem Apartment in Dunedin, 10-15
Minuten Fahrtzeit entfernt. Es sollte immer noch geheim sein. Die
Mannschaft,
die hin und her wechselte wurde zur Geheimhaltung verpflichtet. Wir
suchten
einen Schneider, der seine Anzüge anfertigte und Hubbard
erzählte
ihm wer er war und der Schneider erzählte es jemand von der
lokalen
Presse.
Dann ging
er weg,
begab
sich nach Kalifornien nach La Quinta. Nach La Quinta ging er kurz nach
Lake Paris und dann Anfang '79 begab er sich nach Hemet.
Im
September 1978
war
ich in Clearwater und wurde nach La Quinta beordert. Er war sehr krank.
Dr. (Eugene) Dink war dort und versuchte herauszufinden was mit ihm
war.
Er war sehr schwach, hatte sehr niedrigen Blutdruck, schwachen Puls und
Temperatur. Er lag die meiste Zeit wie im Koma im Bett, ungefähr
für
1 bis 2 Wochen. Er sprach nur sehr wenig. Er sprach sehr langsam und
sehr
ruhig. Ich wusste nicht was ihm fehlte. Es stellte sich heraus, dass er
Probleme mit dem Blut hatte, aber das war nicht der Grund warum er im
Bett
war. Denk verschrieb ihm ein Blutverdünnungsmittel, das einen
Schlaganfall
verhindern sollte. Er wohnte in einem Bungalow im spanischen Stil in La
Quinta. Er hatte ein Büro in seinem Bungalow, genau wie in allen
anderen
Gebäuden. Mary Sue war in LA an einem anderen geheimgehaltenen Ort.
Ich war von
seinem
Zustand sehr geschockt. Es gab eine Telexmitteilung an CMO (Commodore’s
Messenger Org), das mich betraf, enthielt aber keinerlei Informationen.
Es war allerdings absolut dringend und wichtig , dass ich mich sofort
in
das nächste Flugzeug nach LA. setzen sollte. Es war alles ein
absolutes
Geheimnis. Ich wusste nicht genau um was es ging und wie lange es
dauern
sollte. Also packte ich einige Kleider in meinen Koffer, da ich nur 20
Minuten Zeit hatte um zum Flughafen zu kommen und ausserdem durfte
ich keinem erzählen, das ich wegfuhr. Ich konnte noch nicht mal
meine
Frau sehen. Leute wurden angehalten so zu tun als ob ich nirgends
hingegangen
sei. In LA wurde ich von jemand am Flughafen abgeholt, der mich kannte.
Es war Nacht als ich das Fahrzeug bestieg. Ich wurde zu einem Parkhaus
gefahren wo ich in einen anderen Pkw umstieg, dies geschah 2 – 3 mal in
LA und zwar für den Fall, das wir verfolgt würden. Dann, im
letzten
Wagen wurden mir die Augen verbunden, denn ich sollte nicht erfahren
wohin
wir uns begeben. Ich fragte jeden was los sei und jeder erklärte
mir,
dass er es nicht wisse. Der letzte Fahrer erklärte mir, dass LRH
krank
sei und dies wäre der Grund warum ich hier bin.
Ich erhielt
seine
PC
(preaclear) Unterlagen um sie durchzusehen. Nachdem ich dies gemacht
hatte
begann ich ihn am nächsten sowie den folgenden Tagen zu
auditieren.
Kann Auditing Krankheit heilen? In dem scientologischen Klima, das in
La
Quinta herrschte, wäre die Antwort ein 100% Ja gewesen. Die
richtige
Antwort wäre allerdings nein. Sie bestreiten das eine
körperliche
Heilung beabsichtigt ist während Hubbard im ersten Buch (Dianetik:
Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit, erschienen 1950)
behauptet,
es würde alles heilen, von der Diabetes bis zur psychosomatischen
Krankheit. Hubbard stellt fest, das der Grund für Krankheiten
schlechtes
Auditing ist, also war der Gedanke heraus zu finden, was im Auditing
schief
gelaufen war und dies zu korrigieren – also wäre es eine geistige
Heilung. Dink sagte mir als ich kam, dass er kurz vor seinem Tod stehen
würde und wusste nicht, wie er ihn in ein Hospital bringen konnte.
Seine Überlegungen waren, dass er den Transport eventuell nicht
überleben
würde. Also bereitete er alles vor, um mit elektrischen Impulsen
das
Herz zu aktivieren und ihm entsprechende Medikamente zu verabreichen.
Die Boten,
die
sich
um ihn kümmerten stellten fest, dass er einen Auditor braucht.
Zuerst
hatte ihn Paulette Cohen auditiert, aber er war unzufrieden mit ihr und
wollte jemand anderes. Dann wollte man das es Jeff Walker macht und ich
war der Senior Fallüberwacher in Flag und sie dachten, dass sie
mich
dort nicht wegholen könnten. Jeff Walker machte sich auf den Weg,
aber als Hubbard dies hörte, machte er ihnen klar: "keine andere
Möglichkeit,
holt Mayo", also haben sie mich geholt. Walker kam in LA an und befand
sich dann auf der Rückreise als ich ankam.
Zuerst gab
ich
ihm
ein Beistandsauditing und half ihm sich zu erholen. Wir hatten einige
kurze
Sitzungen jeden Tag, bis er ungefähr einen Monat später
wieder
hergestellt war.
TAPE 2
Seine
Persönlichkeit
war zuerst wieder ganz die alte, sie wechselte zwischen extremer
Freundlichkeit
und Wut sowie angenehmen und freundliche Auftreten. Bei einer
Gelegenheit
war er in guter Stimmung und entschied, dass ich seinen privaten
Swimmingpool
benutzen sollte. Dann brüllte er wieder die Mannschaftsmitglieder
an, sie sollten sofort mit dem Auto in Stadt fahren um mir eine
Badehose
zu kaufen. Ich erhielt es als Geschenk von ihm und war mehr oder
weniger
gezwungen in seinem Pool zu schwimmen. Wenn er den Befehl gab in die
Stadt
zu gehen, so hatte dies umgehend zu geschehen.
Er
versuchte
ins
Filmgeschäft einzusteigen und die Org wurde Kino genannt, die Kino
Org, und von den Mitarbeitern wurde erwartet, dass sie Filme machten.
Er
schrieb Vorlagen, aber keiner der Mitarbeiter konnte etwas recht
machen.
Es war eine sehr sehr schwierige Zeit für die Leute, die für
das Kino arbeiteten. Sie hatten Tag und Nacht da zu sein und mussten
versuchen
ihn zufrieden zu stellen. Er lief mit einem elektrischen Megaphon herum
und brüllte Anweisungen auch wenn die Leute nur einige Schritte
entfernt
waren. Sie mussten das Bühnenbild nach seinen Vorgaben aufbauen.
Sie
bauten das Bühnenbild unter der Zielvorgabe auf. Er kam,
entschied,
dass er es nicht gut fand, schrie herum, dass sie es geändert
hätten,
er wolle es in blau, nicht in grün. Einige der Mitarbeiter wurden
in das RPF (Arbeitslager) geschickt und
andere liefen eilig herum um
blaue
Farbe zu finden. Dann wollte er wissen, warum es blau ist und nicht
gelb.
Ich
denke,
einer
der Hauptgründe warum Hubbard krank wurde, lag wohl in seinen
vielen
Niederlagen und Frustrationen, dem Ärger, dass er den Film nicht
fertig
brachte. Er bekam regelrecht einen Kollaps. Dies schien alles eine sehr
hohe Belastung für ihn zu sein.
Nachdem
er sich
wieder
erholt hatte, widmete er sich seinem Film nicht mehr in der Weise wie
vorher.
Er machte mich zum Darsteller in einem seiner Filme. Manchmal musste
ich
eine Sache immer und immer wieder wiederholen und nie konnte ich es
recht
machen. Zu laut zu leise, nicht intensiv genug, zu intensiv, warum
machst
Du es nicht mit mehr Begeisterung? Es endete dann damit, dass er mit
den
Füssen aufstampfte, vom Set weglief, herum schrie das alles
unmöglich
wäre, niemand würde das tun was er sage. Mir wurde gesagt,
ich
solle meine Rolle üben und es am nächsten Tag richtig machen.
Jeder schlich herum und wartete auf die Explosion.
Ein
Vorfall war
sehr
drastisch und relevant. Die Mannschaft war in einem ständigen
Zustand
von Furcht. Jede Anordnung, die von ihm kam musste in einem
wahnsinnigen
Tempo ausgeführt werden, oftmals die ganze Nacht, ohne Pause zum
essen
und im stillen Gebet, das alles in Ordnung gehen und keiner Ärger
bekommen würde. Es war eine absolut heisse Zeit. Als ich dort
hinkam betrug die Temperatur 120 bis 130 °F in der heissen
Wüste.
Es war extrem trocken und man konnte leicht austrocknen. Es gab eine
Periode,
da liefen die Dinge sehr sehr schlecht. Einige der Mitarbeiter dachten,
dass er die Sache einfach zu ernst nehmen würde und wollten ihn
aufheitern.
Sie machten Videos, einfach als Scherz, humorvolle Sketche von denen
sie
dachten das es ihn amüsieren würde. Das Thema hatte mit
Ereignissen
zu tun, die ein oder zwei Tage vorher passiert waren, ein grosses
Ärgernis. Sie haben es nochmals aufgeführt als eine kleine
Parodie,
einfach damit es lustig ist und haben ihm das Video geschickt. Er hat
es
sich angesehen und weil es so lustig gemacht war, war er der Meinung,
das
er nicht erst genommen wurde, man sich über ihn lustig machte, zu
einer Witzfigur werden liess. Er schickte sie alle ins RPF. Es war
wirklich schlimm. Sie wurden dem RPF zugeteilt, wurden bestraft. Es gab
eine enorme Explosion, ein grosses Komitee der Beweisaufnahme
(scientologisches
Gericht) wurde abgehalten. Ich stand vor seinem Büro und wartete
als
er das Band anschaute, dann wollte er mich sehen. Ich habe niemals
versucht
ihn zu sehen. Ich hörte ihn schreien und brüllen und die
Boten
liefen vom Büro rein und raus. Er kreischte, dass sie sich
über
ihn lustig machen würden. Er hat auf den TV geschossen. Danach
wollte
er die Namen der Beteiligten wissen. Dann dachte er, dass es wohl auch
Personen gab, die nichts davon wussten – aber wie sollte er das heraus
finden – dann wollte er auch diese Namen und schickte sie ins RPF. Ich
dachte, das es klug sei ruhig zu bleiben und abzuwarten bis er sich
wieder
beruhigt hatte. Er hatte ein örtliches RPF, er hatte sie
überall.
Ich blieb
mit ihm
in
La Quinta bis er sich Anfang '79 nach Hemet begab, ich glaube März
'79. Dies geschah wegen einer möglichen FBI Durchsuchung. Er
schrie
deswegen tagelang herum, und zwar bevor es passierte. Es hatte drei
Jahre
vorher eine FBI Durchsuchung gegeben, denn kurz davor war ein Ehepaar
schwer
von ihm misshandelt worden, Ernie Hartwell und seine Frau. Sie gingen
weg,
zurück nach Vegas und natürlich wurde dann ein Auto entdeckt,
das Fotos von dem Grundstück machte. Das GO
(Guardian’s Office)
erhielt
für Hubbard die Nachricht, dass die Hartwells mit dem FBI
sprachen.
Danach schickte das GO eine Nachricht für das sich das FBI
interessierte,
und dies löste die Abreise aus.
Ich glaube
er
fuhr
mit Mike und Kima Douglas in einem
Wohnwagen weg. Sie fuhren zum
Elsinore
See, einer Gegend nicht weit entfernt. Sie blieben dort für
ungefähr
einen Monat und gingen dann nach Hemet. Während sie am Elsinore
See
waren, begaben sich alle anderen von La Quinta nach Gilman Hot Springs
und im April '79 begab ich mich von Gilman nach Hemet. Es war abseits
der
Florida Strasse – es gab zwei Hauptstrassen, eine State und eine
Florida. Es gab ein sonniges Apartment hinter einer Klinik für
Akupunktur.
Wir mussten jeweils Umwege fahren um das Apartment zu erreichen. Ich
habe
ihn dann weiterhin auditiert.
Der Grund
warum
sie
mich dahin schickten? Er wollte nicht zu viel Leute in Hemet haben – er
war immer noch verärgert wegen der FBI Durchsuchung. Mir wurde
erzählt,
dass er Krebs gehabt hätte, ein Tumor, der von seiner Backe
entfernt
wurde (tatsächlich an der Stirn), und deswegen musste ich ihn
auditieren,
vorerst für ein bis zwei mal am Tag, dann nach einer Woche zog ich
in sein Apartment um. Ich blieb dort, bis er es im Februar 1980
verliess.
Ich ging im Februar 80 für ungefähr eine Woche nach Hause,
zurück
nach Neuseeland, und in dieser Woche reiste er mit den zwei Broekers
(Annie
und Pat) ab.
Der innere
Kreis
in
Hemet war Pat und Annie Broeker, Clarice Rousseau, Mike und Kima – und
zwar bis sie abhauten – Warwick und Annie Allcock, Merrill (Mayo) und
ich,
sein Koch, Sinar Parinan, ein Putzmädchen namens Juanita, alles
Sea
Org Mitglieder. Wir hatten ungefähr fünf oder sechs Wohnungen.
An einem
typischen
Tag in Hemet stand er spät morgens auf, es wechselte ab.
Üblicherweise
war es ungefähr um 11 oder 12 Uhr, manchmal aber auch um 2 bis 3
Uhr
nachmittags, manchmal auch schon um 8 bis 9 Uhr morgens. Stand er
morgens
auf schlief er nachmittags für 3 bis 4 Stunden und arbeitete bis
spät
in die Nacht. Er machte seine Büroarbeit nach dem Aufstehen,
managte
die Orgs, schaute sich die Telex an, stellte Reports zusammen,
verschickte
neue Anordnungen, einige als Diktate andere als Telex. Danach hatte er
Auditingsitzungen, danach beschäftigte er sich mit
Verwaltungsangelegenheiten.
Er verbrachte auch einige Stunden am Tag mit dem, was er Musik oder
Aufnahmen
nannte. Er spielte Musik und nahm sie auf verschiedene Bänder auf,
oder vermischte das ganze mit seinen Vortragsbändern. Er pflegte
eine
Menge dieser Bänder zu mischen. Er hatte jemand dort, einen
Aufnahmeingenieur
namens Steve, der die Bänder zu mischen hatte, aber Hubbard war
nie
zufrieden. Er verbrachte täglich Stunden damit. Er sah sich einige
Filme an, schaute TV, manchmal las er ein Buch.
Im Sommer,
aber
manchmal
auch im Winter wenn es ein guter Tag war, aber nicht zu heiss, ging
er nachmittags nach draussen um Fotos zu machen. Es war jedenfalls
ein grosser Umstand, ein halbes Dutzend Personen waren damit
beschäftigt,
ein oder zwei hatten die Kameras und die Filme zu tragen. Er wollte
immer
all seine Kameras und Zusatzgeräte dabei haben, alle
unterschiedlichen
Arten von Filmen – alles mögliche von dem er annahm er könnte
es brauchen. Alles musste gekühlt sein und in
Kühlvorrichtungen
getragen werden. Sie fuhren ihn in einem speziellen Van, der immer vor
der Abfahrt extra gereinigt werden musste, eine Minute bevor er ging.
Er
hatte eine spezielle Klimaanlage und Luftfilter. Er lag in einem
speziellen
Bett auf dem Rücksitz, einer Art Sofa. Die Leute mussten draussen
mitlaufen und an bestimmten günstigen Punkten nachsehen, ob
niemand
da war. Er wäre dann sofort wieder in den Van verschwunden. Er
hatte
auch eine seltsame Verkleidung an. Eine davon war eine Baseballkappe
mit
angeklebten falschen Haaren, eine hatte lange schwarze Haare bis auf
die
Schulter, eine hatte braune Haare. Er benutzte Schutzkappen und
Perücken.
Seine Kleidung war sehr unterschiedlich zu dem, was er sonst trug. Es
ging
sogar soweit, dass er Make up im Gesicht benutzte. Einmal ginge er so
weit,
dass er Plastiline, wie sie die Schauspieler benutzten, nahm und sein
Gesicht
und die Haut damit veränderte, dadurch hatte er andere Backen und
eine andere Gesichtsform. Er hatte verschiedene Namen und liess sich
von seinen Leuten Onkel rufen. Er hatte verschiedene Geschichten
(Alibis)
bereit – die häufigste, die er benutzte war die von Geologischen
Ingenieuren,
die geologische Aktivitäten untersuchen. Der Van hatte verdunkelte
Fenster und Vorhänge. Hemet liegt auf dem Land, man kann einige
Meilen
fahren und ist noch immer auf dem Land. Sehr oft fuhr er nach San
Jacinto
in die Berge, stieg aus und lief herum. Dort gab es einen Strom, den er
sehr gerne fotografierte und dann verkaufte er die Bilder an die Orgs
um
sie als Poster und für Reklamezwecke zu verwenden. Ich glaube er
verlangte
ungewöhnliche Summen, einmal waren es 5.000 Dollar für den
Gebrauch
von einem Foto. Es war eine Möglichkeit Geld von den
gemeinnützigen
Orgs zu bekommen. Normalerweise haben ihn die Kuriere begleitet.
Manchmal
auch ein Koch, der ihn mit frischen Sandwichs und kühlen
Getränken
versorgte.
Manchmal
machten
sie
auch einen Einkaufsbummel und er lief in Verkleidung herum. Er kaufte
seltsame
Dinge ein, einmal kam er zurück mit einem ganzen Bündel von
Plastiktieren.
Es gab ein Kaufhaus in Hemet, aber ich glaube er ging meist nach San
Bernardino.
Er wollte ein Kaufhaus erwerben irgendwo in Kalifornien und ich nehme
an,
er wollte eine Möglichkeit finden es überaus profitabel zu
machen.
Möglicherweise wollte er aber nur sehen was ein Kaufhaus war.
Die
TROUBADOUR
GESCHICHTE.
Er liess mich in seine Wohnung kommen. Ich ging hin um zu sehen was
er wollte. Er sagte mir ich solle mich setzen und fing mit seinen
Erinnerungen
an. Dann holte er seine Gitarre heraus. Ein anderes mal war der
Fernseher
an und er fragte mich an welchem Programm ich interessiert sei. Ich
wusste
nicht was es im TV gab, da ich nie Zeit hatte es anzusehen – zuerst
wunderte
ich mich und dachte er wolle nur prüfen ob ich TV anschaue. Er
wechselte
von Kanal zu Kanal. Er vermittelte nicht den Eindruck, dass er etwas
besonders
bevorzugte, denn nach 5 bis 10 Minuten versuchte er einen anderen
Sender.
Er verbrachte die Abende damit die Kanäle zu durchsuchen. Die
Troubadour
Geschichte war nicht ganz überzeugend. Normalerweise war er mit
Anordnungen
und Arbeit ausgelastet und gab eine ganze Reihe von Anweisungen die
auch
sofort ausgeführt werden mussten. Wenn er über seine
Hill-Billy
Tage sprach, ziemlich aufrichtig für mich, war dies ein Moment
frei
von Arbeit. Ich habe mich nicht darum gekümmert ob die Geschichten
wahr waren. Ich wollte mich nicht in einen Disput einlassen. Am Ende
der
Geschichte klatschten wir alle Beifall – es waren noch zwei Kuriere
dabei
– niemand trug Uniform in Hemet. Er hatte bereits einiges gesungen als
ich dazu kam. Ich sass auf dem Fussboden zu seinen Füssen
zusammen mit zwei Kurieren. Er beendete die Lieder und die zwei
Mädchen
klatschten, also tat ich es auch. Dann erzählte er ein wenig
über
die Berge von Tennessee und sang andere Lieder. Es waren seltsame
Lieder,
aber sie klangen nach Hill-Billy. Meistens reimten sie sich, aber eines
nicht, es klang seltsam unmelodisch. Es ging mir durch den Kopf, dass
er
wohl improvisierte.
Als ich
nach
Neuseeland
zurück ging wusste ich nicht, dass die Tage (Rons Rückzug in
die Abgeschiedenheit) sehr nahe kamen. Er war ständig wegen
möglicher
Durchsuchungen besorgt. Es gab verschiedene Alarmanlagen, in der ganzen
Anlage und im rückwärtigen Bereich. Wir waren darauf gedrillt
was wir zu tun hatten wenn jemand vor der Tür stand, der Marshall
oder ein Mitarbeiter des FBI. Sie hatten ein Alarmsystem, wo sie durch
das Drücken einer Taste am Bett den Alarm auslösen konnten
und
ein rotes Licht ging an. Damit waren die Wohnungen verbunden. Man
konnte
es auch von einem anderen Eingang bedienen. Der Eingang zu den
Wohnungen
wo die Kuriere wohnten hatte ein Alarmanlage, die in seinem
Schlafzimmer
klingeln würde. Sollte einer den Knopf drücken würde es
ihn und die anderen Kuriere wecken. Am Vordereingang der Wohnungen zur
Strasse hin gab es auch einen Weg, der direkt in die Parkgarage
führte.
Man konnte dort in ein Auto steigen und in eine andere Strasse raus
fahren. Ein Fahrzeug wurde immer in Bereitschaft gehalten. In La Quinta
hatten wir immer verschiedene Autos um zu verschwinden. Wir waren
darauf
gedrillt was wir zu tun hatten, wenn jemand an der Tür war. Auf
keinen
Fall antworten, wenn jemand suspektes klingelt. Sollte jemand nach LRH
fragen oder wissen wollen wo er ist, oder nach Namen fragen - wir
mussten
alle Aliasnamen führen, meiner war Dan Majors, er musste mit dem
eigen
ähnlich sein und ähnlich buchstabiert werden damit man
nachher
sagen kann, es sei eine Verwechslung gewesen. Wir mussten auch die
Unterschrift
üben, damit es ähnlich aussah wie D. Mayo. Wir sollten
niemals
etwas über Hubbard erzählen oder unseren wirklichen Namen.
Wenn
möglich mussten wir auf den Alarm achten, aber unsere Hauptaufgabe
war die Verzögerung, den Besucher aufhalten. Die Verzögerung
sollte soweit gehen, dass LRH Zeit hatte die Wohnung zu verlassen.
Jeder
in der Unterkunft konnte den Alarm hören und das rote Licht sehen.
Wir waren angehalten die Sache zu üben und gleichzeitig normal in
unseren Wohnungen leben. Auf alle Fälle sollten wir keinerlei
Aufmerksamkeit
erregen.
TAPE 3
Wir
versuchten
nicht
über seine Verhaltensweise nachzudenken, die war nicht rationell,
aber alles was man als nicht rationell ansah wäre eine
Diskreditierung
von LRH gewesen und das konnte man sich nicht erlauben. Der Jo’bourg
Sec
Check – einer der Fragen war: "Haben sie je schlechte Gedanken
über
LRH gehabt?" und man konnte in erhebliche Schwierigkeiten kommen, wenn
man sie hatte. Also versuchten wir nicht zu denken.
Zu der
Zeit kam
mir
der Gedanke, dass dies nicht ganz normal sein könnte, aber ich
fand
ihn auch genial mit dem was er für den menschlichen Verstand getan
hatte und ich hatte Ehrfurcht davor und dies stand mit all den anderen
Dingen im Widerspruch, nur wie sollte ich es beurteilen. Wenn er Fehler
hatte, dann waren sie doch winzig im Vergleich zu seinen sonstigen
Taten.
Es gab
auch
noch
andere Dinge, die mir bewusst wurden. Einige davon waren Informationen,
die ich während der Auditingsitzungen erhielt. Ausserhalb der
Sitzungen fielen mir wieder andere Sachen auf; es gab Zeiten da kamen
Kuriere
mit einem Koffer voller Geld, Bündel von Hundert Dollar Noten. Ich
war bei 3 bis 4 Gelegenheiten im Zimmer als einer der Kuriere mit einem
Koffer voll Geld kam, beides in Hemet und Rifle (La Quinta). Er wollte
es sehen. Der Koffer wurde geöffnet und er schaute sich das Geld
an,
schloss ihn wieder und ging ins Schlafzimmer. Er verbrauchte nicht viel
davon und so dachte ich, es sei einfach Geld zum ausgeben. Manches
davon
wurde ausgegeben, aber nicht die ganze Menge. Er ging und kaufte sich
davon
eine phantastische Kamera. Sie kauften Edelsteine, die er in seinen
Safe
legte. Einer war ein Topaz, wirklich sehr gross. Er ging und schaute
sie sich in Juweliergeschäften an und entweder kaufte er sie
selber
oder schickte jemand sie für ihn zu kaufen. Warwik Allcock kaufte
sie für ihn. Er kaufte sie als Absicherung gegen eine Inflation,
er
dachte der Dollar würde fallen. Eine Menge bewahrte er in einem
Safe
in seinem Wandschrank auf und dann gab es noch einen anderen Safe im
Zimmer
von Pat Broeker. Es wurde immer gesagt und geschrieben, dass er keinen
Pfennig von Scientology erhält, in jedem Statement wurde darauf
hingewiesen,
dass er kaum Geld nimmt. Ich habe die Koffer kommen sehen und weiss
was wahr ist. Ich kümmerte mich nicht darum ob er Geld hat, oder
ob
er reich ist, ich dachte nur das er so viel Gutes getan hatte und
dafür
auch bezahlt werden sollt. Aber warum hat er deswegen gelogen?
Er
erlaubte
keinem
mehr Fotos von ihm zu machen weil er älter geworden war und
verlangte,
dass man nur Bilder aus früheren Zeiten verwendete. Wenn jemand
ein
Foto von ihm machte wurde es sofort konfisziert. Das war ein Teil von
falscher
PR und er war sehr daran interessiert das es keiner in der
Öffentlichkeit
erfährt. Ich diskutierte mit ihm über seine
Glaubwürdigkeit.
Ich sagte, dass seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt
würde,
wenn die Öffentlichkeit erfährt, das manches was er von sich
behauptete falsch ist. Die würde ein sehr schlechtes Licht auf
seine
Glaubwürdigkeit werfen.
Er war
sehr
besorgt,
dass die Scientology über seinen Krebs/Tumor erfahren würde
und
das dies seine Glaubwürdigkeit untergraben könnte. Er dachte
dies könnte auch seine Tech und seine Anweisungen, die er
herausgegeben
hatte, beeinflussen.
Im Auditing
wurden
Sachen aufgedeckt, über ihn selber und aus seiner Vergangenheit,
Dinge,
die er getan hatte. Es gab absolute Widersprüche in seiner
Biographie
und seinem Renommee. Es bestand keine grosse Gefahr für ihn,
dass diese Dinge aufgedeckt wurden, denn ich musste all mein Wissen
vertraulich
behandeln und ich galt als sehr vertrauenswürdig und loyal.
Hätte
ich jemals darüber gesprochen, wäre ich aus Scientology
rausgeflogen
und dies wäre auch eine angemessene Strafe gewesen. Zudem bestand
die Gefahr das ich verfolgt, oder möglicherweise durch das GO
getötet
worden wäre, hätte ich jemals etwas erzählt. Ebenso habe
ich Mary Sue auditiert und bei beiden das Auditing überwacht. Ich
habe auch ihre Akten gelesen. Eine Menge der Top Leute aus dem GO haben
mit mir über Dinge gesprochen, die ihr Gewissen belastet haben.
Es ging
nicht
darum
was ich entdeckt hatte. Ich habe mich nicht darum gekümmert, wo er
geboren war, oder ob er ein Kriegsheld war, das bedeutete mir nichts.
Ich
war kein treuer Anhänger von Scientology weil er einen bedeutenden
Kriegseinsatz hatte. Was mich störte waren die Unterschiede
zwischen
dem was er nach aussen versuchte zu sein und was er in Wirklichkeit
war. Ich begann zu verstehen, dass er nicht für die Menschheit
etwas
tun wollte so wie er es wohl am Anfang getan hatte, in den
späteren
Jahren war ihm war nur das Geld wichtig und in seinen eigenen Worten
hatte
er: "eine unbändige Sucht nach Macht und Geld".
Er
erklärte mir, das er von "einer
unersättlichen
Lust von Macht und Geld besessen sei". Er sagte es mit Nachdruck. Er
dachte,
das es nicht möglich sei genug davon zu bekommen. Er äusserte
sich nicht in dem Sinn, das dies ein Fehler sei, es war lediglich seine
Frustration weil er nicht genug bekommen konnte.
Das war
in Hemet, zu einer Zeit, als er
eine
Form
der einseitigen Konversation pflegte und kommentierte auch den
Tagespreis
des Goldes, ich weiss nicht ob er hoch oder niedrig war, und dann
begann er über Gold und Geld zu sprechen. Ich dachte, "mein Gott,
er hat Recht". Man neigte jedoch dazu es nicht zu glauben.
Während
des
Gerichtsverfahren
von Mary Sue (1980) wurde er sehr sehr betrübt und ärgerlich
mit Mary Sue. Er rief mich zu sich und sprach über sie, wobei er
mir
klar machen wollte, ich solle versuchen sie zu einer anderen
Vorgehensweise
zu bewegen. Über was er wirklich sehr betroffen war, zu Recht oder
zu Unrecht, war die Tatsache, das Mary Sue während der Verhandlung
eine Menge Dinge aufdecken würde, die er angeordnet hatte. Er
bezog
die Position nichts zu wissen – aber nicht allein, dass er von allem
wusste,
er hatte die Aktionen auch angeordnet. Einige Anordnungen waren sogar
in
seiner eigenen Handschrift. Er war besorgt, das Mary Sue ihr ganzes
Wissen
darlegen könnte und wollte das ich bei ihr eine "cramming
action"
durchführen sollte, damit sie seine Interessen wahren würde.
Ich sollte ihr allerdings nicht sagen, wie sehr er besorgt war, dass
sie
ihn verraten könnte. Sie fragte mich allerdings. "Über was
ist
er denn so besorgt?" Ich dachte, "Mein Gott, ich kann es ihr nicht
sagen."
Sie war sehr betrübt und stand unter Druck. Ich brachte nur zum
Ausdruck,
dass er vielleicht nur eine gute Idee gehabt hätte (dies war
während
wir uns in Hemet aufhielten). Sie war bereits einmal im Gefängnis
gewesen. In der Unterhaltung zwischen Hubbard und mir, bevor ich ging,
kam zum Ausdruck, dass er sich von ihr scheiden lassen wolle "um jeden
möglichen Kontakt mit ihr zu unterbinden." Ich war schockiert, ich
dachte wie kann er denken, das seine Scheidung ihn von jeder Schuld
frei
spricht? Später hörte ich wie Pat Broeker sagte, dass Hubbard
über eine Scheidung von Mary Sue gesprochen habe um sich so von
den
Aktionen des GO distanzieren zu können.
Mary Sue
war in
LA
als ich sie besuchte. Sie hatte ein Haus an der Mulholland, eine sehr
vornehme
Gegend mit Blick über das Tal. Sie hatte schon davon gehört,
dass er sich von ihr scheiden lassen wolle und darüber war sie
äusserst
betrübt. Denn nach allem was sie für ihn getan hatte, und
dass
es zahlreiche Gelegenheiten gegeben hatte ihn zu verraten – sie hatte
ihn
wirklich gedeckt – zudem hatte sie die ganze Hauptlast auf sich
genommen,
konnte sie nicht glauben, dass er meinte sie würde Verrat begehen.
Diese Sache hat auch mir die Augen geöffnet.
Er war zu
unglaublichen
Grausamkeiten fähig. Auf der Royal Scotsman gab es einen
alten
Mann, den er dazu erniedrigte eine Nuss mit der Nase auf dem Deck herum
zu kicken. Er musste auf seine Händen und Knien kriechen und zwar
eine lange Distanz, über das ganze Deck, im Wettlauf mit zwei
anderen,
die ebenfalls in Ungnade waren. Dem ersten im Ziel wurden weitere
Strafen
erlassen, der letzte erhielt die doppelte Strafe. Es war wirklich hart
für diesen alten Typ, Charlie Reisdorf. Die Oberfläche des
Decks
war aus ziemlich rohen Holz, voll Splitter, so dass alle durch das
Nüsse
kicken, blutige rohe Nasen hatten und eine Blutspur hinter sich her
zogen.
Nicht nur ich habe es gesehen, die gesamte Mannschaft des Schiffs war
versammelt
– Anwesenheit war vorgeschrieben – und war aufgefordert die Bestrafung
zu beobachten, als Beispiel für den Rest von uns. Reisdorf war
etwa
Ende 50. Seine zwei Töchter waren Boten, zu der Zeit 11 oder 12
Jahre
alt und seine Frau war auch da. Es ist schwer zu sagen, was
schrecklicher
war, den alten Typ mit der blutigen Nase zu sehen oder seine Frau und
Kinder,
schluchzend und schreiend, weil sie gezwungen wurden zu zusehen.
Hubbard
stand dabei kommentierte jeden Kick und schrie: "schneller, schneller!"
Es war beleidigend, erniedrigend, sollte den Willen der Person brechen
und Personen einschüchtern. Es war ekelhaft.
Es war
üblich,
das Leute bei den Ankerketten eingesperrt wurden, einschliesslich
kleiner Kinder. Das war sehr gefährlich, denn wenn der Anker zum
Auslaufen
runter gelassen wurde, kann dies einen Körper in kürzester
Zeit
zerquetschen. Ich habe Kinder gesehen, die bei der Ankerkette
eingesperrt
waren.
Am
13. März 1968 veranstaltete er eine Geburtstagsparty; er hatte
eine
Frau bestraft und sie im Loch der Ankerkette eingesperrt. Während
der Party wurde sie herausgeholt. Sie war schmutzig, bedeckt mit Dreck
und Rost und es wurde ihr nicht erlaubt sich zu waschen oder die
Kleider
zu wechseln – sie war dort schon eine Woche. Sie war wirklich schmutzig
– er holte sie und brachte sie auf die Party und erklärte uns,
dass
er ihr einen Strafaufschub gewährt, indem er ihr erlaubt zur Party
zu kommen, was doch eine nette Geste sei. Es war ihr keinesfalls
erlaubt
sich zu waschen oder umzuziehen, sie wurde so zur Party gebracht,
musste
da bleiben und wurde später wieder zurückgebracht (in den
Kettenraum).
Er sagte, dass er diesen Strafaufschub gewährt habe, aber es hat
lediglich
ihre Erniedrigung zur Schau gestellt. Es sah aus wie wenn er manches
etwas
leichter gemacht hätte und die Leute dachten alles würde
besser
werden, dann passierten aber solche Sachen und die Leute waren
entsetzt,
es vermittelte den Eindruck einer unheilvollen Entwicklung.
Warum
nahmen die Menschen das hin? Einer der Gründe davon war, das
keiner
auffallen wollte und alle hofften weit genug in der Org hoch zu kommen
und eine führende Position zu bekommen, ganz oben auf dem Org
Board
in der Meinung, "nun ist es mir möglich die Dinge zu ändern."
Ein sehr hoher Prozentsatz der Mitarbeiter hoffte das der Tag kommen
würde
an dem sie etwas ändern könnten.
Von
Zeit zu Zeit unterliess Hubbard solche Aktivitäten wie die Sache
mit der Ankerkette, gab einfach anderen die Schuld. Er sagte, dass
niemand
durch ihn oder seine Befehle bei der Ankerkette eingesperrt werden
sollte
und das Baron Burez ein schreckliches Monster war der die Leute bei der
Ankerkette eingesperrt hätte. Baron war ein Mannschaftsmitglied
aus
den USA und fiel in Ungnade. Er machte solche Aussagen wie, "ich habe
gerade
bemerkt dass..."
Die
Zeitspanne für die Kinder wechselte, aber keines war unter einem
Tag
dort drin. Der Durchschnitt war eine Woche oder zwei. Drei Wochen waren
das absolute Maximum. Das Alter spielte keine Rolle. Die jüngsten
Kinder waren 5, 6 oder 7 Jahre alt. Alt, jung, Mann, Frau, gross,
klein, es spielte keine Rolle, weil bei Scientology das Wesen zeitlos
ist,
also denkt man nicht in den Begriffen wie jung, oder wie alt jemand ist.
Die
Angelegenheit mit Reisdorf – hätte irgend jemand versucht etwas zu
unternehmen, wäre es ihm schlecht bekommen. Hubbard sagte, dass
das
Gesetz der Meere wie in den Tagen von Hornblower vorherrscht, als der
Kapitän
eines Schiffes die gleiche Gewalt habe wie der allmächtige Gott.
Er
sagte, dass er durch das Gesetz der Meere die absolute Gewalt über
jeden auf dem Schiff habe.
Die
Idee über Bord geworfen, oder am Strand ausgesetzt zu werden, war
schrecklich. Manchmal wurden Leute in wirklich gefährlichen
Ländern
von Bord geschickt, wie Algerien und Tunesien. Von Bord schicken
bedeutet
an Land gebracht zu werden ohne Pass und ohne Geld, nur mit den
Kleidern,
die man auf dem Leib trägt, total auf sich selber gestellt. Als
ich
in die Sea Org eintrat habe ich oft darüber nachgedacht nach NZ
zurückzukehren,
aber ich war ein bisschen naiv zu der Zeit und die Idee an Land gesetzt
zu werden sehr reizvoll. Ich wusste nicht wie man Geld bekommen
könnte
um nach Haus zu gelangen. Die andere Seite war die, dass man für
immer
aus Scientology rausgeschmissen wurde, zurück in die schreckliche
Welt der "Wogs".
Scientology
kann nicht geführt werden wie das AA (Mayo’s zerbrochenes Advance
Ability Center) weil Hubbard in seinen Policy Letters nicht festgelegt
hat wie es zu führen ist. In den Anfängen beschrieben einige
Witzbolde das erste Buch über Dianetik als "Gebärmutter mit
einer
Aussicht".
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Scientologen
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